Zürcher Regierung will mit 50 Millionen Bau von E-Ladestationen fördern
Der Zürcher Regierungsrat will die CO2-neutrale Mobilität fördern. Er beantragt daher beim Kantonsrat einen Rahmenkredit in Höhe von 50 Millionen Franken für den Ausbau der Betankungs- und Ladeinfrastruktur.
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Mit einer auf vier Jahre befristeten Förderung für den Bau von E-Ladestationen soll die Entwicklung der Elektromobilität im Kanton Zürich beschleunigt werden. (Symbolbild)
Der Verkehr verursacht im Kanton Zürich mit 39 Prozent am meisten Treibhausgasemissionen. Um die klima- und energiepolitischen Ziele zu erreichen, ist der Umbau des Verkehrssektors notwendig, wie der Regierungsrat am Dienstag mitteilte. Bei den Personenwagen sei das Potenzial für batterieelektrische Antriebe besonders hoch.
50 Millionen Franken befristet auf vier Jahre
Aktuell sei die Ausstattung mit Ladestationen auf Parkplätzen von privaten Wohnhäusern, vor allem bei Mehrparteienhäusern, im Kanton Zürich noch nicht ausreichend. Die Elektromobilität entwickle sich dynamisch, die fehlende Ladeinfrastruktur bilde aber ein relevantes Hemmnis für den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug. Für die rasche Verbreitung der Elektromobilität werden Lademöglichkeiten deshalb entscheidend sein.
Mit einer auf vier Jahre befristeten Förderung soll vor diesem Hintergrund nun die Entwicklung der Elektromobilität im Kanton Zürich beschleunigt werden. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat auf Antrag der Volkswirtschaftsdirektion und der Baudirektion einen entsprechenden Rahmenkredit in der Höhe von 50 Millionen Franken.
E-Ladestationen am Wohnort
Im Vordergrund steht gemäss Mitteilung die Lademöglichkeit am Wohnort, wo wegen der langen Standzeiten langsames Laden batterieschonend und netzverträglich möglich ist. Hier soll das Förderprogramm anschliessen und einen Anreiz bieten, in dem durch staatliche Unterstützung die Kosten für die zu erstellenden Grundinstallationen in Ein- und Mehrparteienhäusern gesenkt werden. Vorgesehen ist laut Regierungsrat ein pauschaler Beitrag von 500 Franken pro Parkplatz.
Daneben soll aber auch der Ausbau der Ladeinfrastrukturen auf öffentlichen Anwohnerparkplätzen – zum Beispiel in Blauen Zonen – beschleunigt werden, indem die Gemeinden finanzielle Mittel im Rahmen des Förderprogramms erhalten. Vorgesehen ist gemäss Mitteilung eine Unterstützung im Umfang von maximal 30 Prozent der nachgewiesenen Kosten.
Finanziell unterstützt werden auch Ladeinfrastrukturen an Bahnhöfen für Park+Ride (P+R) sowie Anlagen an Carsharing-Standorten. Im Güterverkehr werden private Schnellladestationen sowie Anlagen für Wasserstofftankstellen laut Mitteilung mit einem einmaligen Beitrag im Umfang von 30 Prozent der Investitionskosten gefördert.
19‘000 Gesuche werden erwartet
Gemäss Prognosen werden rund 19‘000 Gesuche erwartet. Der weitaus grösste Teil des Förderbedarfs – rund 80 Prozent – wird dabei nach Angaben des Regierungsrats für private Parkplätze in Ein- und Mehrparteienhäusern anfallen. Die restlichen 20 Prozent würden sich auf die weiteren Förderobjekte verteilen.
Das Förderprogramm startet nach Beschluss des Kantonsrates mit Inkrafttreten des Förderreglements. Ausgaben von Privatpersonen und Unternehmen, die ab dem Beschluss des Kantonsrates getätigt werden und förderberechtigt sind, können bereits ab dann geltend gemacht werden. (mgt/pb)