Zement-Rohstoffe: Wie sicher ist die Versorgung in der Schweiz?
Im 2024 könnte es zu einem Rückgang der Zementproduktion kommen, sollten dafür nötige Abbauprojekte nicht bewilligt werden. Dies zeigt der aktuelle Bericht zur Versorgung der Schweiz mit inländischen Zementrohstoffen.
Quelle: Life-Of-Pix
Der Bericht macht Prognosen bezüglich Zementrohstoffen bis ins 2030.
Für eine stabile Zementversorgung braucht es einen langfristig gesicherten Zugang zu den Primärrohstoffen respektive Kalk und Mergel. Allerdings ist dieser wegen des fortschreitenden Abbaus zum Teil eingeschränkt. Aber auch wegen zunehmenden Zielkonflikten im Zusammenhang mit Schutz- und Raumnutzungsinteressen und wegen Widerständen gegen beantragte Rohstoffabbauerweiterungsprojekte. Dies geht aus dem aktuellen Bericht über die Versorgung der Schweiz mit inländischen Zementrohstoffen hervor, den der Bundesrat zur Kenntnis genommen hat.
Rückgang Zementproduktion ab 2024?
Der Bericht macht Prognosen für die nationale Zementversorgung mit inländischen Zementrohstoffen bis ins Jahr 2030: Können die beantragten, in den kantonalen Richtplänen festgesetzten Abbauerweiterungsprojekte nicht bewilligt werden, könnte es zu einem Rückgang der inländischen Zementproduktion ab 2024 kommen.
Wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in seiner Medienmitteilung schreibt, arbeitet Bundesamt für Umwelt mit der Forschung und Wirtschaft daran, Lösungen und Stossrichtungen zu finden, damit Primärrohstoffe mit Sekundärrohstoffe ersetzt werden können. Aktuell lassen sich Primärrohstoffe für Zement trotz technologischer Entwicklungen erst nur zu einem geringen Teil substituieren. Entsprechende Technologien die bis zu zementfreiem Beton reichen befinden in der Entwicklungsphase.
Planungsgrundlage für Behörden und Rohstoffproduzenten
Auch wenn die Kompetenz für die räumliche Abstimmung und Bewilligung von Abbauvorhaben in erster Linie bei Kantonen und Gemeinden liegt, erachtet es die Begleitgruppe des Berichts als sinnvoll, bedeutende und abbauwürdige Vorkommen von Rohstoffen, die es zu Herstellung von Zement braucht, mit einem Blick auf die nationale Versorgung zu betrachten: Die Vorkommen sollen lokalisiert, bewertet und in einer nationalen Übersicht dargestellt werden. Dies, um Behörden und Rohstoffproduzenten eine Grundlage für die Planung von Abbauvorhaben zu liefern.
Der Bericht entstand unter der Federführung der
Landesgeologie von Swisstopo in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt
und einer Begleitgruppe, bestehend aus weiteren Bundesämtern ARE, ASTRA, BAV,
BFS und SECO, Vertretern der Kantone Waadt und Aargau, Industrieverbänden
(cemsuisse, arv, VSH), der SBB, der Fachgruppe Georessourcen Schweiz der ETH
Zürich, der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und dem Netzwerk Mineralische
Rohstoffe Schweiz. (mai/mgt)
Link zum Bericht: www.newsd.admin.ch