Wohnen und arbeiten statt pflanzen
Für neue Wohnungen und Arbeitsplätze will der Luzerner Stadtrat die 870 städtischen Familiengärten um einen Drittel auf 600 reduzieren. Zudem ist geplant, künftig freie Parzellen ausschliesslich Stadtluzernern vergeben.
Viele der heute rund 870 Einzelparzellen des städtischen Familiengartenangebots - verteilt auf 17 Areale - wurden in den 1940-er-Jahren angelegt. Auch wenn die laut der Medienmitteilung in der baulich verdichteten Statdt wertvolle grüne Freiräume bieten, sei eine massvolle Reduktion sei „sinnvoll“.Denn durch Umzonungen und Umnutzungen von Familiengartenarealen erhalte die Stadt zusätzliche Flächen, auf denen neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen können. Diese seien für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wichtig. Aus den aktuell 870 Einzelparzellen will der Stadtrat 600 machen.
Künftig nur noch Stadtluzerner
Weiter sieht der Stadtrat vor, in Zukunft wieder genügend Gartenparzellen den Stadtluzernern zur Verfügung zu stellen. Denn: Ein Drittel der heutigen Nutzer leben ausserhalb der Stadt. Bestehende Verträge mit auswärtigen Mietern sollen aber keine gekündigt werden. Die von erheblichen Nutzungsverboten und - einschränkungen betroffenen Familiengärten im Gebiet Friedental will der Stadtrat sanieren. Dadurch soll das Areal gegen die Schadstoffe der ehemaligen Kehrrichtdeponie abgeschirmt werden. Es soll als naturnaher Frei- und Grünraum erhalten bleiben.
Diese Absicht hat aber zur Folge, dass ein Grossteil der Gärten geräumt werden muss und die Gartenhäuschen nicht erhalten bleiben können. Nach der Sanierung soll das Areal wieder Platz für rund 100 Familiengärten bieten. Die Kosten für diese Vorhaben betragen rund 6,7 Mio. Franken. 2014 soll mit der Sanierung begonnen werden.
Stadtrat hält an Umzongung fest
An der Umzonung des Areals Urnerhof will der Stadtrat - trotz Vorbehalten von Seiten des Familiengartenvereins Luzern und des Kantons - festhalten. Im Gebiet Allmend will der Stadtrat auf den 16 von Nutzungseinschränkungen belegten Parzellen einen Bodenaustausch durchführen. Und auf eine Sanierung des Areals Lido will er verzichten. Die Kosten dafür wären unverhältnismässig hoch. Ende März debattiert das Luzerner Stadtparlament über die städtische Familiengarten-Strategie. Voraussichtlich Mitte 2012 soll diese zusammen mit der Revision der Bau- und Zonenordnung dem Grossen Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden. (sda)