Wohnen in der Schweiz: Lieber Pendeln als Zügeln
Die Schweizer Wohnbevölkerung pendelt lieber als dass sie zügelt. Ausserdem ist, wer ein eigenes Zuhause, besitzt zufriedener mit seiner Wohnung als wer monatlich Miete bezahlt. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Swiss Life hervor, für die über 3000 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren befragt worden sind.
Quelle: pasja1000, Pixabay-Lizenz
Ideale Wohnsituation? Der Wunsch nach einer grünen Umgebung hat laut der Umfrage von Swiss Life zugenommen.
Von den Befragten sind 37% mit ihrer aktuellen Wohnsituation vollkommen zufrieden. Insbesondere die Wohneigentümerinnen und -eigentümer erachten laut Swiss Life ihre Anforderungen und Bedürfnisse von der derzeitigen Wohnsituation als perfekt erfüllt.
Unzufriedene Mieter?
Demgegenüber stehen rund 15%, die mit ihrer Wohnsituation mässig bis gar nicht zufrieden sind: Die grösste Unzufriedenheit stellte die Swiss Life bei denjenigen fest, die in einer Mietwohnung leben, und bei einer Wohndauer von insgesamt zwei bis drei Jahren. Die Gründe dafür seien mehrheitlich der zu kleine Wohnraum, der fehlende Garten sowie Lärm- und Umweltbelastung, heisst es in der Medienmitteilung.
Über 60% der befragten Mieter, die sich den Erwerb von Wohneigentum in den nächsten fünf Jahren vorstellen können, rechnen damit, dass sich ihre Lebensqualität mit einer eigenen Wohnung erheblich verbessert und sie ein selbstbestimmteres Leben führen können. Diese Erwartungen bestätigen die befragten Eigenheimbesitzern: 65% geben an, dass sich ihre Lebensqualität seit dem Erwerb von Wohneigentum deutlich gesteigert hat und rund 63% erleben dadurch mehr Selbstbestimmung im Wohnalltag. – Trotzdem sind nur 21% der heutigen Mieter aktiv auf Wohneigentumssuche.
Naturnähe und Anbindung an den ÖV
Die Anforderungen an den idealen Wohnort sind je nach Sprachregion unterschiedlich: Während in der Deutschschweiz besonders auf die Kosten geachtet wird, stehen in der französischsprachigen Schweiz Grösse und die Ausstattung eines Wohnobjektes im Vordergrund.
Derweil spielen im Tessin für die Befragten die ruhige Lage und im Vergleich mit den anderen Landesteilen auch die Sicherheit eine wichtigere Rolle beim Entscheid für ein Wohnobjekt.
Bezüglich der Wohnansprüche ist man in der Stadt und auf dem Land relativ unterschiedlich unterwegs: Während Schweizerinnen und Schweizer auf dem Land die Naturnähe und den eigenen Garten als wichtig erachten, ist für Städter die Anbindung an den öffentlichen Verkehr zentral.
Zudem haben die Studienautoren festgestellt, dass für rund 30% der Befragten der Wunsch nach Wohnen im Grünen und nach einem eigenen Garten respektive einer Terrasse seit Beginn der Corona-Pandemie stärker geworden ist.
Am Wohnort verwurzelt
Dass Schweizerinnen und Schweizer an ihrem Wohnort verwurzelt sind, zeigt die Studie ebenfalls. Sie ziehen eher selten um: So leben knapp 60% der Wohneigentümer und 25% der Mieter bereits seit zehn Jahren oder länger in ihrem aktuellen Zuhause.
Zudem zügeln viele nicht nur eher selten, sondern sind auch
geografisch eher wenig mobil: Die Hälfte der letzten Umzüge hat in einem Radius
von fünf Kilometern stattgefunden und rund ein Drittel der Befragten ist beim
letzten Umzug sogar innerhalb der bisherigen Ortschaft geblieben. Gerade Mal 20%
haben vor ihrem letzten Umzug ausserhalb ihres gegenwärtigen Wohnkantons
gelebt. (mgt/mai)