15:40 BAUBRANCHE

Wenn Hundekot „erleuchtet“

Teaserbild-Quelle: piqs.de/Barnimer Hexe

Hierzulande werden die Exkremente von Rex, Fifi und Co. in einem Säckchen in einem der grellgrünen Robidogs entsorgt. Dort setzen sie das Treibhausgas Methan frei, das sich energetisch nutzen liesse. Dies zeigt das „Park Spark Project“ (Park Funken Projekt) des Massachusetts Institute of Technology und des US-Künstlers Matthew Mazotta.

piqs.de/Barnimer Hexe

Quelle: piqs.de/Barnimer Hexe

Hunde könnten auch Energiespender sein...

Anstelle eines Abfalleimers stellen sich Mazotta und die Wissenschaftler eine Anlage vor, in die Herrchen oder Frauchen den Mist ihres Vierbeiners werfen. Anerobe Bakterien machen sich dort an die Arbeit und lösen das Material auf, ebenso das biologisch abbaubare Säcklein. Dabei wird Methangas freigesetzt. Damit die Produktion erhöht werden kann, dreht der Hundebesitzer an einer Kurbel und rührt das Gemisch um. Das so entstandene Biogas wird zu einer Strassenlaterne weitergeleitet, verbrennt dort und sorgt für Licht.

Neu ist die Idee, aus Exkrementen Energie herzustellen natürlich nicht. In Europa ist sie längst ein Thema. Allerdings scheinen die Ausscheidungen von Hunden ihre Tücken zu haben. Hunde seien Allesfreisser, im Gegensatz zu den Tieren, deren Abfälle man bereits verarbeite. Infolgedessen könne eine potenziell höhere Belastung mit Krankheitserregern vorhanden sein, erklärt dazu Ulrike Schimpf, Wissenschaftlerin am Institut des für Agrar- und Stadtökologische Projekte der Humboldt Universität Berlin. Das Institut hatte im Auftrag der Stadt Berlin das Potenzial von Hundekot untersucht. „Für Hundekotverwertung ist eine Hygienisierungsstufe erforderlich, welche einen zusätzlichen Energieaufwand erfordert“, so Schimpf.

Ob die Vision vom „erleuchtenden“ Hundekot eines Tages tatsächlich umgesetzt werden könnte ist deshalb fraglich. Aber mit seiner Idee wollte der Künstler sowieso etwas anderes erreichen: „Ich möchte kein neues Geschäftsmodell etablieren, sondern die Menschen zum Nachdenken bewegen und die Diskussion über Technologie in neue Richtungen lenken.“ Trotzdem will Mazotta weitergehen. Er denkt gerade darüber nach, dass man Wägelchen mit Hundekot betreiben könnte, mit denen Strassenhändler in den Pärken Snacks verkaufen… (mai)

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