Weltweiter Windatlas: Günstiger Wind für Windenergie
Wie weht wo der Wind? Antworten auf diese Frage liefert ein neuer, weltweiter, digitaler Windatlas. Hinter dem Projekt steht ein Team der Cornell University in Ithaca im US-Bundesstaat New York. Der Atlas soll Betreibern von Windkraftwerken beim Entscheid für optimale Turbinen unterstützen.
Quelle: Rawfilm, Unsplash
Welche Windturbinen an welchem Standort besonders gut funktionieren - darüber soll der Windatlas Aufschluss geben.
Zudem soll der Atlas laut Sara C.
Pryor und Rebecca J. Barthelmie von der Cornell University dabei helfen, dass
Windfarmen kostengünstig und zuverlässig Strom erzeugen können. Wie die
Forscherinnen erklären, ist das Wissen um extreme Windgeschwindigkeiten der
Schlüssel für das Design von effizienten, auf ihren Standort ausgerichteten Turbinen.
Wolkenkratzer und Brücken
Laut der Universität ist der Windatlas der weltweit erste
seiner Art, der einheitliche, räumlich explizite Datensätze zu extremen
Windgeschwindigkeiten zur Verfügung stellt. Allerdings sollen diese
Informationen nicht nur Windenergieanlagen dienen.
Die Daten könnten gemäss Pryor und Barthelmie auch bei der
Planung von Bauprojekten nützlich sein, zum Beispiel bei Wolkenkratzern oder Brücken mit besonders grosser Spannweite. – Bislang ist der Atlas
allerdings noch nicht öffentlich zugänglich. Wie die Universität schreibt, soll
sich dies demnächst ändern.
Windenergie-Anlagen in 90 Ländern
Die Gesamtleistung weltweit aller Windenergieanlagen belief
sich gemäss Pryor und Barthelmie 2019 auf mehr als 651 Gigawatt (GW). «Somit
werden mit Wind mittlerweile mehr als 1‘700 Terawattstunden Strom pro Jahr
erzeugt, oder etwa 7,5 Prozent der weltweiten Stromversorgung gedeckt, rechnet
Pryor vor. Davon werden 36 Prozent in China produziert, 31 Prozent in Europa
und in den Vereinigten Staaten 17 Prozent.
Inzwischen gibt es in mehr als 90 Ländern Windkraftanlagen, die kohlenstofffreien Strom erzeugen, weiss Pryor. (mai)