Weko eröffnet Untersuchung gegen Deponie in Liestal
Die Deponie Höli in Liestal ist ins Visier der Wettbewerbskommission (Weko) geraten. Diese untersucht, ob das Unternehmen im Wirtschaftsraum Basel eine marktbeherrschende Stellung im Deponiewesen hat und diese missbrauchte.
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Bauschutt, Symbolbild.
Ihr lägen entsprechende Anhaltspunkte vor, teilte die Weko am Dienstag mit. Demnach scheine die Deponie in der Vergangenheit den Aktionären tiefere Preise verrechnet zu haben als den übrigen Kunden. Zudem bestünden Indizien dafür, dass das Unternehmen die Annahme von Abfallmaterial gewisser Kunden verweigert habe.
Auf die Deponie Höli AG aufmerksam gemacht wurde die Weko durch den Kanton Baselland. Dieser habe im letzten Dezember eine Anzeige eingereicht, sagte Weko-Direktor Patrik Ducrey gegenüber dem Regionaljournal Basel von Radio SRF.
Die Wettbewerbskommission klärt nun ab, ob das Unternehmen tatsächlich eine marktbeherrschende Stellung innehat und sich im Sinne des Kartellgesetzes missbräuchlich verhalten hat. Die Weko rechnet mit einer Untersuchungsdauer von zwei Jahren.
«Wir werden mit der Weko kooperieren», sagte
Franz Thür, Verwaltungsratspräsident der Deponiebetreiberin, auf Anfrage der
Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es gelte, die «rufschädigenden
Vorwürfe aus dem Weg zu schaffen.
Deponie hat Füllmenge bereits erreicht
Bei der «Höli» handelt es sich um eine 2010 eröffnete Inertstoffdeponie im Waldareal der Bürgergemeinde Liestal. Diese ist auch Mehrheitsaktionärin der Betreibergesellschaft, an der gemäss der Webseite des Unternehmens auch private Bau- und Logistikfirmen beteiligt sind.
Seit dem 12. Mai ist die Deponie Höli auf Anordnung der Baselbieter Behörden geschlossen, wie es auf der Webseite des Unternehmens heisst. Die Deponie hat ihre Füllmenge Jahrzehnte früher als geplant bereits in diesem Jahr erreicht. Eine Erweiterung ist geplant. (sda/pb)