Weisse Photovoltaik-Module für Fassaden
Klassische, blau-schwarze Solarpanels wirken am Gebäude oft wie ein Fremdkörper. Mit einer neuartigen Beschichtung können nun sogar weisse PV-Module produziert werden. Ein Neuenburger Start-up will so Solarfassaden salonfähig machen.
Photovoltaik-Module in beliebigen Farben sind keine Vision mehr. Eine neuartige Nanotechnologie-Beschichtung macht die für herkömmliche Solarpanels typische Struktur mit Zellen und Verbindungen unsichtbar. Das Neuenburger Start-up Solaxess SA will inskünftig PV-Module mit homogenen Flächen industriell produzieren. Es ist ein eigentlicher Durchbruch, dass Solarpanels nun auch in weisser Ausführung erhältlich sind. Dadurch dürften sich ästhetische Vorbehalte gegen die Integration von Solarpanels in die Gebäudehülle vielfach entkräften lassen.
In der Herstellung der Module nutzt die Solaxess SA aus Neuenburg Patente des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM). Baublatt.ch hatte bereits im Oktober 2014 über die innovative Technologie aus dem CSEM-Labor berichtet. Im Januar 2016 waren die Neuenburger Forscher zudem mit dem Umweltpreis der Stiftung „pro Aqua – pro Vita“ ausgezeichnet worden.
Grosses Marktpotenzial
Die diesjährige Jury des «Zurich Klimapreises Schweiz & Liechtenstein» zeigte sich ebenfalls überzeugt davon, dass die neuartige Beschichtung den Einsatzbereich für PV-Module bedeutend ausweitet. Mit dem Einsatz an gut sichtbaren Fassaden werde das PV-Modul vom Zusatz- zum Baustoff, mit einem «enormen Potenzial» für die Einsparung von CO2-Emissionen. Die Juroren verliehen deshalb der Solaxess SA den Kategorienpreis «Bauten & Wohnen». (pd/gd)