16:04 BAUBRANCHE

Wasserkraft: Quellende Staumauern

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)

Seit einigen Jahren sind Kraftwerksbetreiber bei Betonstaumauern mit dem Phänomen des Betonquellens konfrontiert. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Eine Studie hat die irreversiblen Verformungen mit besonderem Augenmerk auf die reaktiven Alkaline systematisch erfasst.

Als Quellgebiet grosser Flüsse gilt die Schweiz als Wasserschloss Europas. Stauanlagen zur Energiegewinnung sind dabei in extremer Weise physikalischen Kräften ausgesetzt. Millionen Kubikmeter Schmelzwasser von Gletschern drücken auf die Betonmauern der Talsperren, während luftseits die Sonne die Oberfläche aufheizt. Bei den Ausdehnungen und Schrumpfungen der Betonkörper als Folge von Wärmeeinstrahlung oder leichter Kriechbewegungen aufgrund des Drucks handelt es sich in der Regel um reversible Verformungen. Diese bilden sich wieder zurück, etwa nach der sukzessiven Entleerung des Staubeckens. Solche elastischen Bewegungen der Talsperren sind für Kraftwerkbetreiber ein bekanntes Phänomen. Die Verformungen lassen sich auf verschiedenste Ursachen zurückführen.

Doch seit einiger Zeit richtet sich die Aufmerksamkeit der Wasserwirtschaftsbranche auf Verformungen mit irreversiblem Charakter. Weil damit bei Betonmauern die Sicherheit tangiert ist, hat das schweizerische Talsperrenkomitee eine Arbeitsgruppe gebildet und eine Studie in Auftrag gegeben, um die Betonexpansion bei Staumauern systematisch zu untersuchen. Ein spezielles Augenmerk galt dem Quellen als Folge der sogenannten Alkali-Aggregat-Reaktion (AAR). Das Problem: Chemische Reaktionen können im Beton zu Mikrorissen führen.

An der Tagung des Schweizer Wasserwirtschaftsverbands präsentiert Francesco Amberg, diplomierter Bauingenieur ETH und Geschäftsleitungsmitglied des Ingenieurunternehmens Lombardi, die Ergebnisse der Studie. Neben der Tätigkeit in internationalen Organisationen gehören Berechnungen und Analysen von Staumauern sowie von Untertagebauwerken zu seinen Spezialgebieten.

Geschrieben von

Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

E-Mail

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Albanese Baumaterialien AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.