Videotipp: Farbenprächtiger wohnen mit Luis Barragán
Es ist das letzte Werk von Luis Barragán: die Casa Gilardi in Mexico-City. Wie bei anderen Bauten des mexikanischen Architekten sind Farben und Licht zentral. Das gilt etwa für die pinkfarbene Wand im Innenhof, die das Grün der Pflanzen leuchten lässt, oder den zitronengelben Korridor. Beim Pool sorgen ein strahlend rotes Element und eine Wand in kräftigem Blau für Licht- und Farbspiele.
Obwohl Barragán eigentlich nichts mehr bauen wollte, liess er sich in den 70er-Jahren von Pancho Gilardi und Martin Luque überreden, ein Wohnhaus zu entwerfen. Die Freunde, die damals in ihren 20ern waren und eine Werbeagentur führten, wollten ein elegantes Gebäude, in dem man auch Partys feiern konnte.
„Wir mochten Barragáns Farben und Mauern“, erzählt Luque im Video, das César Pesquera für das US-Designmagazin Nowness über die Architekturikone gedreht hat. Als Barragán das Grundstück begutachtete, entdeckte er einen Jacaranda-Baum, der ihn faszinierte. Dieser sei eine gute Entschuldigung für den Architekten gewesen, den Auftrag doch anzunehmen, sagt Luque. „Er liebte ihn von Beginn an.“ Und so integrierte Barragán den Baum in das Projekt, indem er das Haus darum herum baute. Auch einen Teil der Einrichtung bestimmte er: Dies gilt etwa für die tönern Tequila-Krüge im Hof und die Kugeln im gelben Korridor.
Mittlerweile ist Pancho Gilardi gestorben, die Casa Gilardi ist das Zuhause von Luque und seiner Familie: „Kurz vor seinem Tod sagte Pancho: ‚Keiner wird sich um das Haus kümmern, du wirst der einzige sein, der es tut. Erhalte es so, wie es der Architekt wollte‘“, erinnert sich Luque, der das Haus im Sinne des Architekten und seines Freundes erhält. Für ihn passt dies: „In einem späteren Leben werde ich mich hier reinkarnieren.“ (mai)