14:14 BAUBRANCHE

Versicherer und Vorsorgewerke auf dem Vormarsch

Während der kommenden drei Jahre müssen in Europa Immobiliendarlehen im Umfang von rund 250 Milliarden Euro refinanziert werden. Nicht zuletzt auf Grund der Regulierungen von Basel III müssen die Banken Ihre Engagements in Immobilienkrediten reduzieren, weil sie ihre Kernkapitalquoten aufstocken müssen. Als Lückenfüller treten immer mehr Versicherer und Vorsorgewerke auf den Plan - vor allem in eher sicheren Märkten.

Wie der Schweizer Immobilienbrief, dem E-Paper der Schweizer Immobilienwirtschaft, berichtet, zeigen Erhebungen der deutschen IVG Immobilien AG dass etwa 40 Banken in Europa Ihre Engagements in Immobilienkrediten aufgegeben haben. Insgesamt wird für die europäische Immobilienwirtschaft mit einer Finanzierungslücke von etwa 150 Milliarden Euro gerechnet. Angesichts von unattraktiven Zinsen oder von Unsicherheiten bei manchen Staatsanleihen bietet diese Finanzierungslücke Chancen für Versicherungen und Vorsorgewerke. Diese treten bereits auf als Immobilien Finanzierer eher grossvolumiger Objekte in "sicheren" Ländern. Gemäss Erwartungen der IVG dürften diese "neuen" Anbieter ihre Aktivitäten tendenziell noch ausbauen in Form direkter, objektbezogener Kredite oder über Kreditfonds. Sie tragen damit dazu bei, die bevorstehende Finanzierungslücke zwar zu verkleinern aber nicht zu eliminieren. Die Fokussierung von Kreditfonds auf Länder wie Deutschland oder Grossbritannien, aber nicht auf "unsichere" Länder wie Spanien, Italien, Irland, Ungarn etc. lässt eine europäische Finanzierungslücke als plausibel erscheinen.

In der Tendenz sind Lebensversicherer und Vorsorgewerke eher konservative Kreditgeber. Projektentwicklungen und Objekte mit unsicheren Vermietungs- und Ertragsprojektionen sind nicht ihre Sache.In ihrem Fokus haben sie vor allem sichere und langfristig vermietete Objekte.

Potenzial für Versicherungen

Auch in der Schweiz, in der keine Finanzierungslücken drohen, treten Versicherer, die abgerundete Hypothekar-Dienstleistungen anbieten immer mehr in Konkurrenz zu den etablierten Hypothekeninstituten. Wie im Schweizer Immobilienbrief angeführt, werden inden USA bereits 13% aller Hypothekar-Neugeschäfte über Versicherungsgesellschaften getätigt. Nimmt man diese Quote zur Richtschnur auch für unser Land, dann dürften Versicherungs- gesellschaften mit Angeboten für die Immobilienfinanzierung noch einiges an Potential ausschöpfen können. (mai)

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