Verkehr Bauregion BS/BL/SO: Mehr Spuren auf Schiene und Strasse
In der Nordwestschweiz werden mehrere Bahnlinien auf vier Gleise ausgebaut und die Kapazitäten erhöht. In Basel streitet man derweil um den Ausbau mehrerer Tramlinien. Und in Solothurn beginnt der eine Milliarde teure und acht Jahre dauernde Ausbau der A1 auf sechs Spuren.
Quelle: Ben Kron
Gewohntes Bild in Basel: Die Stadt verdichtet bis 2037 ihr Fernwärmenetz, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.
Basel will klimaneutral werden und baut sein Fernwärmenetz
massiv aus. Die umfangreichen, bis 2037 dauernden Bauarbeiten nutzt man, um
gleichzeitig im Rahmen des Schwammstadt-Konzepts möglichst viele Strassen zu
sanieren, zu begrünen und zu entsiegeln. Der Kanton Basel-Stadt gibt hierfür 51
Millionen Franken aus und verursacht pro Jahr drei Strassenkilometer
zusätzliche Baustellen. Es wurde sogar eine Stelle bei der Kantonspolizei
geschaffen um zu prüfen, welche Strassensperrungen jeweils gleichzeitig möglich
sind.
Beim Ausbau der Fernwärme herrscht Einigkeit, genauso bei der Ausrichtung des öffentlichen Verkehrs: Dieser soll wie der Halbkanton selbst bis 2037 komplett elektrisch und klimaneutral unterwegs sein. Zwist hingegen besteht beim Ausbau des Tramnetzes: Das aktuelle Programm sieht vor allem die Erweiterung des Busnetzes vor, so etwa ab 2027 eine neue Linie, die das boomende Bachgraben-Gebiet erschliessen und als Vorläufer für eine zukünftige Tramlinie dienen soll. Linke und Grüne kritisieren, dass hier der Ausbau des Tramnetzes also nicht vor 2028 in Angriff genommen wird.
Auch an der Grenze
zwischen Basel und Binningen wird eine neue Linie gefordert: Die
Margarethenverbindung soll über einen Tunnel das Leimental direkt an den
Bahnhof SBB anbinden und die Tramachse in der Innenstadt entlasten. Auf der
anderen Seite sind die Freisinnigen gegen einen Ausbau des Tramnetzes:
Schienenverkehr sei zu unflexibel und zu teuer, weshalb von dieser Seite auch
die Margarethenverbindung abgelehnt wird.
Quelle: Wikicommons / Andreas Schwarzkopf
Das Tram 8 an der Endstation in Weil am Rhein: Bald soll es noch vier Stationen weiter fahren
Diskussionen ums Tram 8
Zu Reden gibt die Tramlinie 8, die an beiden Endpunkten
verlängert werden soll. Aktuell fährt das 8er Drämmli bis nach Weil am Rhein / Zentrum
in Deutschland, soll nun aber nach dem Willen des Weiler Stadtparlaments bis
nach Alt-Weil verlängert würden.
Hierfür wurden Investitionen von 20,7 Millionen
Franken in Aussicht gestellt. Doch wartet man mit dem Projekt noch immer auf
die Angaben zu den Betriebskosten, welche die Basler Verkehrsbetriebe liefern
sollen. Die Schweiz will 8,3 Millionen für die
Verlängerung um 1,6 Kilometer oder vier
Haltestellen beisteuern. Nach aktuellem Stand soll 2026 mit dem Bau begonnen
werden, was eine Inbetriebnahme für 2029 bedeutet.
Auf Schweizer Seite endet die Linie 8 an der Grenze zwischen
Basel und Allschwil. Hier will man die Gleise bis ins Allschwiler Gebiet
Ziegelei verlängern: Auf diesem ehemaligen Industrieareal soll ein
Wohn-Arbeit-Mischquartier entstehen, mit mehreren Hochhäusern und Raum für
kleinere und grössere Gewerbebetriebe. Kanton und Gemeinden haben die übliche
Mitwirkung am Projekt gestartet, doch da es auch einigen Widerstand gegen die
Verlängerung gibt, sind ein Referendum und damit am Ende eine Volksabstimmung
realistisch.
Quelle: SBB
Der Schützenmatttunnel in Basel-West: Die Strecke wird für den 4-Meter-Korridor der Neat ertüchtigt.
Gleisarbeiten rund um Basel
Während um die Tramlinien noch diskutiert wird, laufen rund
um Basel diverse Arbeiten an Eisenbahn-Anlagen. Zwischen 2025 und 2029 wird die
SBB die Elsässerbahn, die quer durch die Stadt Richtung Frankreich führt, fit
für den 4-Meter-Korridor der Neat machen. Hierfür ist auf dem 4,2 Kilometer
langen Abschnitt eine Absenkung der Gleise um einen halben Meter nötig,
begleitet von einer Sanierung der Bahninfrastruktur, was total 114 Millionen
Franken kosten soll. Gleichzeitig soll für weitere 15 Millionen Franken ein
neuer Vororts-Bahnhof am Morgartenring entstehen, an der Grenze zu Allschwil.
Der Umbau ermöglicht zudem die Einführung eines regelmässigen Bahnanschlusses
zum Euro-Airport.
Seit letztem Jahr am Laufen ist das
210-Millionen-Franken-Projektpaket zur Leistungssteigerung des Bahnhofs Basel
SBB. Als erstes wurde das zusätzliche, 460 Meter lange Perron Gleis 19 /20 erstellt, das seit Frühjahr in Betrieb ist. Daneben laufen die Arbeiten für die provisorische Passerelle: Die 147 Meter lange und zehn
Meter breite Konstruktion dient als Überbrückungsmassnahme und entlastet die bestehende Passerelle. Eine ähnliche Konstruktion war zwischen 2018 und 2021 beim Bahnhof
Winterthur im Einsatz. Die Basler Passerelle wird eines noch fernen Tages durch
eine Unterführung abgelöst, die dann zum geplanten Tiefbahnhof führt.
Quelle: Ben Kron
Die provisorische Passerelle wird über die Gleise geschoben und geht nächstes Jahr in Betrieb - solange, bis der allfällige Tiefbahnhof samt Unterführung fertig ist.
Wer kriegt den Tiefbahnhof?
Wobei es gemäss Bundesrat zu einer Konkurrenzabwägung beim
nationalen Bahnausbau kommt. Das könnte bedeuten, dass entweder der Basler oder
aber nur der Luzerner Tiefbahnhof realisiert wird. Für beide Grossprojekte
gleichzeitig reichen die Mittel des Bundes nicht. Beiderorts wird deshalb
fleissig Lobbying für das eigene Vorhaben betrieben, und man wartet gespannt
auf die bundesrätliche Botschaft 2026 zum Bahnausbau, worin über die Zukunft
der fünf aktuellen Grossprojekte entschieden wird. Neben Basel und Luzern sind
dies noch die Direktverbindung Aarau-Zürich sowie Beschleunigungsmassnahmen für
die Strecken Lausanne-Bern und Winterthur-St. Gallen.
Unabhängig davon werden die Bauarbeiten in der
Nordwestschweiz 2025 abgeschlossen sein und die Region deutlich mehr Zug
erhalten, unter anderem einen Viertelstundentakt zwischen Basel und Liestal,
sowie ab 2026 einen Halbstundentakt auf der Line nach Delémont und Biel.
Hierfür laufen unter anderem die beiden Grossprojekte Entflechtung Basel – Muttenz (300 Millionen) und der
Doppelspur-Ausbau Grellingen – Duggingen
(133 Millionen.) Bei Letzterem Projekt wurde kürzlich
Halbzeit gefeiert, und nächsten Sommer folgt mit einer
fünfmonatigen Sperrung die heikelste Phase, bevor die erweiterte Bahnlinie
Richtung Biel in Betrieb gehen kann.
Quelle: Ben Kron
Letzte Arbeiten rund um den Bahnhof Liestal. Bald soll der Kantonshauptort einen Viertelstundentakt nach Basel erhalten.
Auch Deutsche Bahn baut
Neben der SBB ist auch die Deutsche Bahn in Basel am Bauen:
Sie investiert in ihre 3,1 Kilometer «Deutsche Eisenbahnstrecken auf Schweizer
Gebiet» rund 600 Millionen Euro, um sie als Teil des Gesamtprojekts
Karlsruhe–Basel zu einem Zubringer des Gotthard-Basistunnels auszubauen.
Insgesamt erneuert die Deutsche Bahn auf der Basler Strecke zehn Kilometer
Gleise und 46 Weichen; 1,5 Kilometer Schallschutzwände werden gebaut. Das Ganze
dauert aber noch bis 2031.
In Liestal nähern sich jahrelange, umfangreiche Bauarbeiten
ihrem Abschluss: Der Bahnhof des Kantonshauptortes wurde um zwei Gleise
erweitert und komplett neu gebaut, was sich die SBB total 456 Millionen Franken
kosten liess. Zum Projekt gehörten auch neue Gleise für die Waldenburgerbahn,
die im Bahnhof Liestal endet. Das «Waldenburgerli» erhielt komplett neue
Gleise, Bahnanlagen und Rollmaterial, was sich die Baselland Transport AG (BLT)
320 Millionen kosten liess.
Quelle: BLT
Im Rahmen des Neubaus der Waldenburgerbahn erhielt Niederdorf den dringend benötigten Hochwasserschutz - der indes wesentlich teurer wurde als geplant.
Teurer Hochwasserschutz
Neben den Arbeiten am Bahnprojekt selbst wurden auch viele
begleitende Arbeiten ausgeführt, so etwa Hochwasserschutz-Massnahmen im Dorf
Niederdorf. Doch bei diesem Projekt fallen in der Endabrechnung mit 33
Millionen Franken fast doppelt so hohe Kosten an als ursprünglich budgetiert.
Grund für die Mehrkosten waren unerwartete geologische Gegebenheiten, weshalb
der Landrat einen zusätzlichen Kredit von 10,6 Millionen zähneknirschend
bewilligte.
Eine ganz andere Bahn-Geschichte schreibt der Basler Vorort
Münchenstein: Den schlecht gelegenen Bahnhof, der kaum Umsteigemöglichkeiten
bietet, nutzen pro Tag weniger als 700 Personen. Zum Vergleich: Im benachbarten
Arlesheim, mit diversen Anschlüssen gesegnet, sind es 4500. Der Kanton
Basel-Land will deshalb den Bahnhof um 200 Meter an einen günstigeren Standort
verschieben und hat dies auch schon im Richtplan festgehalten. Ein konkretes
Projekt liegt jedoch nicht vor, weshalb als Zeitplan mehr als 15 Jahre
angegeben sind.
Quelle: RBS
Blick in die Zukunft: So soll der neue Bahnhof Süd in Solothurn dereinst aussehen, den das Stimmvolk kürzlich bewilligt hat.
Bahnhof Solothurn Süd kommt
Kurz vor der Realisierung ist das Megaprojekt Bahnhof
Solothurn Süd: Es soll die Kapazitäten für den Bahn-, Fuss- und Veloverkehr
vergrössern und einen neuen städtischen Bahnhofplatz südlich der Gleise
schaffen. Die Stimmbevölkerung der Stadt Solothurn sprach sich für einen Kredit
von knapp 40 Millionen Franken aus, der die Mitfinanzierung des neuen
Bahnhofplatzes und der Verkehrsmassnahmen umfasst. Dank Bundesbeiträgen werden
es am Ende aber lediglich 25 Millionen sein. Der Kantonsrat wird Ende dieses Jahres
über seinen Kostenanteil von 22 Millionen befinden. Nächstes Frühjahr soll mit
der koordinierten Auflage über alle Projektteile begonnen werden.
Hingegen wird der Ausbau der Bipperlisi-Bahn zum Fall fürs
Bundesgericht. Die 14,5 Kilometer lange Bahn, die von Solothurn nach Niederbipp
führt, soll für 85,2 Millionen eine Doppelspur erhalten, woran die Stadt 22,2
Millionen zahlen will. Der Kantonsrat hat den Kredit ohne Volksbefragung
bewilligt, da bei Strassenprojekten erst ab 25 Millionen ein Referendum nötig
wird. Dagegen wurde Beschwerde erhoben mit dem Argument, es handelt sich in
erster Linie um ein Schienenprojekt, weshalb ein Referendum zwingend sei.
Tatsächlich sind im Regierungsbeschluss weniger als fünf Prozent der
Gesamtkosten dem Strassenbau zugeordnet.
Quelle: SBB CFF FFS
Südportal des Hauensteintunnels: Der 1916 eingeweihte Tunnel wird bis 2028 rundum erneuert.
Sanierung Weissensteintunnel läuft
Dieses Frühjahr begonnen haben die Sanierungsarbeiten am
Weissensteintunnel: Neben den Hauptarbeiten im Tunnel sind zehn weitere
Baustellen vorgesehen. Der Bahnhof Langendorf wird seinerseits ab 2026 saniert,
das Geisslochviadukt erneuert, der Bahnhof Lommiswil erhält ein neues
Technikgebäude und wird behindertengerecht umgebaut, und auch die Bahnhöfe
Oberdorf und Gänsbrunnen erfahren eine Sanierung. Die Arbeiten im Tunnel selbst
dauern bis Dezember 2025.
Wesentlich länger dauert die Sanierung des
Hauenstein-Tunnels, der durch den Jura das Baselbieter Tecknau mit Olten
verbindet. Neben der Erneuerung der 40 Jahre alten Gleise wird auch das Gewölbe
des 1916 in Betrieb genommenen, 8,1 Kilometer langen Tunnels instand gesetzt.
Dazu bringt man die Lüftung und die technischen Anlagen auf den neuesten Stand
und erstellt an beiden Tunnelenden Störfallbecken. Die letzte Sanierung des
Tunnels war in den 1990ern erfolgt, die aktuelle dauert bis 2028 und kostet 140
Millionen.
Quelle: Astra
Der geplante Rheintunnel der Autobahn stösst in Basel zunehmend auf Widerstand.
Widerstand gegen Rheintunnel
Während die Schweiz am 24. November
über einen massiven Autobahn-Ausbau
abstimmt, läuft in Basel bereits der Kampf gegen den im
Ausbau vorgesehenen Rheintunnel. Rund ein Viertel des heutigen Verkehrs auf der
Basler Osttangente soll künftig unter den Boden, wobei
Tunnelgegner aber eine enorme Belastung des Klimas befürchten, «während alle versprochenen Entlastungen
unsicher bleiben». Insgesamt soll der Rheintunnel-Bau
2,4 Milliarden Franken kosten; eine Inbetriebnahme ist für 2040
vorgesehen. Doch der Widerstand wächst.
Von der eidgenössischen Abstimmung nicht betroffen ist der
Ausbau der A1 in Solothurn: Nächstes Jahr fahren die Bagger auf, und bis 2027
wird die Autobahn von der Verzweigung Luterbach bis Wangen auf sechs Spuren
ausgebaut. Bis 2030 folgt die Etappe bis Anschluss Oensingen, ab 2032 bis zur
Verzweigung Härkingen. Neben der Fahrbahnverbreiterung werden 13 Objekte
ersetzt und 34 Kunstbauten saniert, was gemäss Astra 1,06 Milliarden Franken
kostet. Die umfangreichen Bauarbeiten können natürlich zu Staus und Behinderungen
führen, und damit zu Mehrverkehr in den angrenzenden Dörfern, auch wenn stets
zwei Spuren der Autobahn in beide Richtungen offen bleiben sollen. Der Kanton
hat deshalb zusammen mit dem Bundesamt für Strassen Massnahmen beschlossen, um
diesen Verkehr unter Kontrolle zu halten. So erstellt das Astra während der
gesamten Bauzeit Ampeln zur Ausfahrtsdosierung. Der Kanton seinerseits kann
weitere Ampeln aufstellen, um den Ausweichverkehr zu steuern.
Quelle: BS Ingenieure AG
Visualisierung des geplanten Zubringer-Tunnels nach Allschwil: Wird beim Projekt die Bevölkerung durch einen Trick am Mitbestimmen gehindert?
Kompromiss für Rheinstrasse
Vor elf Jahren wurde das damals umstrittenste Strassenstücke
der Region Basel eröffnet: die Autobahn A22 zwischen Pratteln und Liestal, mit
dem Schönthal-Tunnel als Kernstück. Der Neubau entlastete die Rheinstrasse, die
zuvor mit über 40 000
Fahrzeugen täglich verstopft war. Dieser 4,5
Kilometer lange Abschnitt der Rheinstrasse wurde nach dem Bau der Autobahn
nicht wie vorgesehen saniert, sondern liegt wie eine schlecht vernarbte Wunde
zwischen dem Kantonshauptort und der Verkehrsdrehscheibe bei Pratteln. Der
Grund: Bei der damaligen Planung krachten Rückbauforderungen linksgrüner Kreise
auf den Wunsch der Autolobby und der Gemeinden, dass die Strasse leistungsfähig
und gewerbefreundlich bleiben soll.
Nach einem Jahrzehnt Pattsituation legt der Kanton nun eine
Lösung vor, zu der das Mitwirkungsverfahren angelaufen ist: Die Rheinstrasse
soll neu gestaltet werden, um gemäss Gesetz als Ausweichstrasse dienen zu
können, wenn der Schönthal-Tunnel ausfällt. Dazu erhält sie Fahrradstreifen,
Fussgänger-Querungen und, nach einer Überarbeitung der ursprünglichen Projekts,
eine umfangreiche Begrünung. Damit hofft man, einen Kompromiss in der leidigen
Angelegenheit gefunden zu haben.
Undemokratischer Winkelzug?
Einen neuen Zubringer braucht es auch ins Allschwiler
Bachgraben-Gebiet, das in den letzten Jahren zum boomenden Industriestandort
vor allem von Biotech-Firmen wurde, während die Mobilität hinterherhinkt.
Deshalb soll der Zubringer Bachgraben-Allschwil den Verkehr über einen Tunnel
an die Basler Nordtangente angebunden werden, was das 2,3 Kilometer lange
Strassenstücke stolze 400 Millionen Franken teuer macht. Pikant an der
Geschichte: Die neue Strasse liegt fast ausschliesslich auf dem Territorium des
Kantons Basel-Stadt, wird aber von Basel-Land finanziert. Die Stadt bezahlt
dafür anschliessend die Erschliessung des Areals mit dem Tram. So will es eine
Vereinbarung der beiden Kantonsregierungen vom Januar 2021.
Gegner des Projekts sehen darin einen Winkelzug, um das
Projekt der demokratischen Mitsprache zu entziehen, gerade in Basel, das dem
Strassenbau kritisch gegenübersteht. Indes wird es im Umfeld der neuen Strassen
zu kleineren Projekten in der Stadt selbst kommen, sowie zu Dienstbarkeiten,
die durch die Gewährung von Baurechten an Baselland entstehen. Ab einem Betrag
von 1,5 Millionen sind aber Beschlüsse zu solchen Projekten referendumsfähig.
Gut möglich also, dass am Ende die Basler Stimmbevölkerung indirekt über ein
Strassenprojekt des Nachbarkantons abstimmen darf.
Verzögerung beim Hafenbecken 3
Quelle: Port of Switzerland
Blick auf die Basler Rheinhäfen.
Verzögerungen gibt es beim geplanten Bau des Hafenbeckens 3:
Die vom Bundesamt für Verkehr erteilte Plangenehmigung für den Bau des neuen
Umschlagterminals Gateway Basel Nord muss vom Bundesverwaltungsgericht geprüft
werden: Das Logistikunternehmen Swissterminal reichte Beschwerde ein, da das
Bundesamt beim Projekt nicht neutral sei. Dasselbe Unternehmen hatte schon 2020
gegen einen positiven Entscheid zum Projekt der Wettbewerbskommission eine
Beschwerde eingereicht – und prompt Recht erhalten. Swissterminal betreibt im
Hafen Kleinhüningen einen Container-Terminal und ist Konkurrentin der künftigen
Betreiberin und Eigentümerin des Gateway Basel Nord. Geplant ist in einer
ersten Etappe der Bau des bimodalen Teminals beim Rheinhafen, was rund 130
Millionen Franken kostet. Die Kosten für die zweite Ausbaustufe mit dem neuen
Hafenbecken werden auf 155 Millionen Franken geschätzt. (bk)