15:10 BAUBRANCHE

Unterseevulkan wächst 72 Meter in 14 Tagen

Unterseevulkane können rekordverdächtig schnell wachsen. Der zwischen Neuseeland und den Tonga-Inseln liegende Monowai-Vulkan ist innert 14 Tagen 71,9 Meter höher geworden. Dies stellte ein deutsch-britisches Forscherteam mit Echolotmessungen fest.

Diese Wachstumsrate übertreffe alle bisher von Unterseevulkanen bekannten Daten, schreiben die Forscher es im Wissenschaftsmagazin "Nature Geoscience". Noch nie konnte eine solch rasante Veränderung beobachtet werden.

Dass es auf dem Boden der Ozeane gewaltige vulkanische Aktivitäten gibt, davon erfährt man vor allem, wenn Vulkane aus dem Wasser heraus aktiv werden. Dabei gibt es Tausende von Vulkanen auf dem Meeresgrund - mehr als an Land. Die wenigsten von ihnen wurden bis jetzt genauer erforscht. Bis heute weiss man nicht, wie viele dieser Unterseevulkane aktiv sind.

Ein Weltrekord-Wachstum

Der Monowai-Vulkan übertrifft in seinem Wachstum alle bisher gemachten Beobachtungen an unterseeischen Vulkanen, auch derjenigen besonders aktiver Zonen in Hawaii und Island. Die Wissenschafter vermassen an Bord des deutschen Forschungsschiffes "Sonne" die Unterwasservulkane im Bereich des so genannten pazifischen Feuerrings. Neben dem um 72 Meter gewachsenen Feuerberg entdeckten die Forscher 200 Meter entfernt vom Monowai-Gipfel einen in der gleichen Zeit entstandenen steilwandigen Schlot, der an seiner Basis 100 Meter breit ist und sich bereits 40 Meter empor gewölbt hat. Daneben wurden noch drei kleinere neue Schlote registriert und Spuren von Lavaströmen. Die Forscher schliessen zudem auf starke Gas-Austritte.

Kaum Porgnosen für unterseeische Katastrophen

Die Beobachtung dieses erstaunlichen Vulkanwachstums dürfte wohl eine Art Zufallstreffer sein, weil die bekannten Unterwasservulkangebiete nicht unter ständiger sondern höchstens unter sporadischer Beobachtung stehen. Laut Anthony Watts von der Universität Oxford zeigen diese neuen Beobachtungen wie schnell sich unterseeische, geologische Prozesse abwickeln können.

Im Gegensatz zu kontinentalen Vulkanen, bei denen sich anbahnende Veränderungen oder Ausbrüche auf Grund verbesserter Beobachtungen immer besser vorhersehen lassen, werden die meisten dramatischen geologischen oder vulkanologischen Ereignisse, die sich auf dem Grund der Ozeane ereignen erst registriert, wenn sie stattfinden – zu spät, wie die jüngsten Tsunami-Katastrophen gezeigt haben. (mai)

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