Unia, Syna und SBV: Harter Kampf um den LMV
Ende Jahr läuft der Landesmantelvertrag (LMV) aus. Und Unia, Syna und SBV können sich nicht über den neuen Vertrag einigen: Während die Gewerkschaften einen „heissen Herbst“ prognostizieren und Protestaktionen in Aussicht stellen, drohen die Baumeister mit einer Sistierung der Verhandlungen über den LMV.
Unia und Syna rechnen auf den Baustellen mit einem „heissen Herbst“: Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe laufe Ende Jahr aus und für die Sicherung der Rente mit 60 brauche es Massnahmen, schreiben sie in ihrem Communiqué. Eigentlich lägen die Lösungen auf dem Tisch. Doch laut den Gewerkschaften verhindert der Baumeisterverband mit seinen Maximalforderungen einen Vertragsabschluss. Die Bauarbeiter hätten genug und würden ab Mitte Oktober für ihre Rechte mit Protestaktionen kämpfen, heisst es weiter.
Während Unia und Syna dem Baumeisterverband Erpressung vorwerfen, wirft dieser den Gewerkschaften vor, dass sie die Bauarbeiter auf Kosten der Arbeitslosenkasse überwintern lassen wollen: Deren Forderung, dass im Winter die Schlechtwetterversicherung der Arbeitslosenkasse die Lohnkosten für die Mitarbeiter übernehmen solle, sei nichts anderes als „Anstiftung zum Sozialmissbrauch“. Deshalb erachtet der SBV den letzte Woche in der Verhandlungsrunde zum LMV gemachten Vorschlag von den Gewerkschaften als „anstössig“ und hat ihn zurückgewiesen.
Der SBV verlangt von der Unia-Präsidentin Vania Alleva und dem Syna-Präsidenten Arno Kerst, sich öffentlich von diesen Vorschlägen zu distanzieren und ihre Verhandlungsdelegation entsprechend zu instruieren. Die Baumeister drohen, dass sie sich, sollten die Gewerkschaften weiterhin „Anstiftungsvorschläge für den Sozialmissbrauch“ machen, gezwungen sehen, die Verhandlungen über einen neuen LMV vorübergehend zu sistieren. (mai/mgt/sda)