Unia fordert kältefrei für Bauarbeiter
Bauarbeiter sind der klirrenden Kälte besonders ausgesetzt. Die Gewerkschaft Unia fordert kältefrei bei bestimmten Temperaturen, zum Beispiel ab minus 8 Grad. Davon will der Schweizerische Baumeisterverband nicht wissen.
Quelle: Joujou, pixelio.de
Baustelle im Winterschlaf
Die Eiseskälte geht durch Mark und Bein. Dennoch müssen viele Menschen im Freien arbeiten. Besonders warm anziehen müssen sich zum Beispiel Bauarbeiter, Postboten und Kehrichtmänner. Um die Gesundheit und Sicherheit der Bauarbeiter zu schützen, müsse die Arbeit auf dem Bau eingestellt werden, teilte die Unia auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mit.
Kanton Waadt als Vorbild
Die Gewerkschaft fordert für alle Baufirmen in der Schweiz konkrete, verbindliche Regelungen, ab welcher Temperatur und bei welchen Witterungsbedingungen die Arbeit im Freien eingestellt werden muss. Der Kanton Waadt gehe mit dem guten Beispiel voran, erklärte eine Unia-Sprecherin gegenüber dem Nachrichtenportal "Watson". Dort müssen Bauarbeiten beendet werden, sobald die gefühlte Temperatur kälter als minus 8 Grad ist.
Gegen mehr Bürokratie
Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) lehnt diese Forderung ab. Starre Regeln würden mehr Bürokratie verursachen, aber nicht mehr Sicherheit bringen, erklärte der Verband gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen.
Jeder Unternehmer solle selber entscheiden, ob gewisse Arbeiten nicht oder nur reduziert durchgeführt werden. Die Personen auf der Baustelle hätten selber am meisten Erfahrung und wüssten über die lokalen Verhältnisse Bescheid.
Arbeiten bei eisigen Temperaturen ist in einer Verordnung geregelt. Wenn sich das Thermometer wie in diesen Tagen zwischen minus 5 bis minus 18 Grad bewegt, darf maximal 90 Minuten ohne Unterbruch draussen gearbeitet werden. Danach ist eine Pause von 15 Minuten in einem Raum "mit behaglicher Temperatur" fällig. (mgt)