Umweltverbände siegen im Umfahrungsstreit von Schmitten
Die Umweltverbände haben im Streit um eine Umfahrungsvariante des Dorfs Schmitten im bündnerischen Albulatal einen Sieg vor Bundesgericht errungen. Der Kanton Graubünden muss über die Bücher.
Quelle: Adrian Michael, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Das Dorf Schmitten liegt in einer wertvollen Natur- und Kulturlandschaft.
In der Terrassenlandschaft von Schmitten würden keine Bagger auffahren, teilen der WWF, Pro Natura und die Stiftung für Landschaftsschutz mit. Das Bundesgericht habe den Umweltorganisationen Recht gegeben und die Pläne des Kantons für eine Umfahrungsstrasse mitten durch eine wertvolle Natur- und Kulturlandschaft gestoppt.
Das Bündner Verwaltungsgericht hatte die Beschwerde gegen eine Südumfahrung von Schmitten noch abgelehnt. Das Bundesgericht sah die Sache anders: Es entschied, dass ein grosses öffentliches Interesse bestehe, die Lebensräume für Insekten, Vögel und Reptilien zu erhalten.
Damit ist laut den Umweltorganisationen klar, dass der Kanton in der Planung auf Feld eins zurückkehren muss. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die Rücksicht nehme auf die wertvolle Natur- und Kulturlandschaft.
Lichtsignalanlage oder Tunnel?
Gemäss den Umweltverbänden steht als einfachste zweckmässigste Lösung in Schmitten eine Lichtsignalanlage zur Diskussion. Die Kreuzung zweier Fahrzeuge auf der engen Dorfdurchfahrt könne damit vermieden, der Verkehrsfluss verbessert und die Sicherheit erhöht werden.
Hubert Weibel, Gemeindepräsident von Schmitten, spricht sich jetzt für den Bau eines Tunnels aus. Der Kanton hatte bisher einen Tunnel nördlich von Schmitten abgelehnt, da diese zu teuer sei. Die Bevölkerung erwarte jedoch zu Recht eine Lösung, sagt der zuständige Regierungsrat Mario Cavigelli.(sda/bb)