Umsätze im Bau: Der Zenit ist erreicht
Die Umsätze im Bauhauptgewerbe sind letztes Jahr auf rekordhohe 20,8 Milliarden Franken gestiegen. Sowohl der Hoch- als auch der Tiefbau legten zu. Inzwischen wächst die Bevölkerung schneller als das Gebäudeareal, und knappes Bauland treibt die Preise weiter in die Höhe. Diese und weitere Fakten finden sich in der Broschüre „Zahlen und Fakten 2017“ des Baumeisterverbands.
Quelle: Antranias, pixabay, gemeinfrei
Einfamilienhaus im Bau, Symbolbild
Es sind Zahlen über Zahlen, Grafiken über Grafiken – die Broschüre „Zahlen und Fakten 2017“ des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) ist vollgepackt mit Infos. Und der Pfeil zeigt nach oben. Zum Beispiel bei den Umsätzen, die das Bauhauptgewerbe letztes Jahr erzielte: 20,8 Milliarden Franken. Das ist eine Steigerung um 4,1 Prozent – und höher als je zuvor. Dabei gilt das Wachstum sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Eine Stagnation gibt es bei den Auftragseingängen (19,9 Milliarden) und beim Auftragsbestand. „Weiteres Wachstum scheint damit kaum mehr möglich. Umsatzmässig dürfte 2017 der Zenit erreicht sein“, heisst es im Lagebericht.
Das Gebäudeareal in der Schweiz wächst noch immer – aber inzwischen deutlich weniger stark als die Bevölkerung. Zwischen 1995 und 2005 war es genau umgekehrt. Die Wende fand zwischen 2005 und 2015 statt. Nicht nur in den Zentren, sondern auch in den Agglomerationen und selbst in ländlichen Gegenden wächst die Bevölkerung heute schneller als das Gebäudeareal. Das heisst, es wird zunehmend verdichtet gebaut. Für die Immobilien wiederum bedeutet dies, dass immer weniger Einfamilienhäuser gebaut werden. Laut Broschüre waren 2004 noch ein Drittel aller neuer Wohnungen Einfamilienhäuser; 2017 waren es nur noch 15 Prozent.
Das stete Wachstum erzeugt Druck: Seit der Jahrtausendwende sind die Baulandpreise „fast explodiert“: Für Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen haben sie sich verfünffacht. Auch Bauland für Einfamilienhäuser schenkt ordentlich ein. Sie haben sich zwar nicht ganz so stark verteuert: Sie haben sich seit dem Millennium „nur“ verdreifacht. (pd/mt)