Umfahrung Oberaargau kommt wohl vors Volk
Ein Referendumskomitee hat in den letzten drei Monaten mehr als 11‘000 Unterschriften gesammelt, um die geplante Umfahrung Oberaargau zu bodigen. Zwar müssen sie noch beglaubigt werden, aber ein Urnengang ist damit sehr wahrscheinlich.

Smaragdgebiet Oberaargau
Das Emmental und das Oberaargau sollen vom Verkehr entlastet werden. Hierfür sind verschiedene Verkehrslösungen geplant, die rund eine halbe Milliarde Franken kosten sollen. Das Berner Kantonsparlament hatte im letzten September Geld für die Projektierung gesprochen. Dagegen ergriff ein Komitee unter der Führung des VCS mit Umweltorganisationen und diversen Parteien das Referendum. Innerhalb von drei Monaten wollte man die nötigen 10‘000 Unterschriften sammeln. Das ist gelungen. Es sind über 11‘000 zusammengekommen, die allerdings noch beglaubigt werden müssen. VCS-Geschäftsführerin Stephanie Penher ist erleichtert, denn die Sammelfrist sei wegen der Herbstferien und der Weihnachtstage kurz gewesen, sagte sie auf Radio neo1.
Vor allem die geplante Umfahrung im Oberaargau stiess auf Widerstand. Denn sie käme in einem Smaragdgebiet zu stehen – das sind Gebiete mit besonders wertvollen Lebensräumen und Arten, die im europäischen Schutzgebietsnetzwerk Smaragd zusammengefasst sind. In der Schweiz gehören 37 Areale dem Netzwerk an (Stand 2014). Der Verlust von wertvollem Kulturland sei mit dem Kulturlandschutz unvereinbar. Ausserdem zweifelt das Komitee am Nutzen der neuen Strasse. Sie führe zu Mehrverkehr in Langenthal und Thunstetten-Bützberg. Auch die Finanzierung sei unsicher. Es werde mit einem grossen Beitrag des Bundes gerechnet, der jedoch alles andere als sicher sei. Diesen Luxus könne sich der Kanton Bern nicht leisten. (mt/pd)