11:50 BAUBRANCHE

UBS-Immobilienblasenindex: Teures Eigentum, günstigere Mietenwohnungen

Teaserbild-Quelle: Alexas Fotos, Pixabay-Lizenz

Wer in der Schweiz ein Haus kaufen will, muss tief in die Tasche greifen. Die Preise für Wohneigentum sind innert einem Jahr so stark gestiegen wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Geht es nach den Experten der UBS, zeichnet sich vorerst auch keine Vergünstigung ab.

Seifeblase (Symbolbild)

Quelle: Alexas Fotos, Pixabay-Lizenz

Für viele dürfte ein Eigenheim in nächster Zeit ein Traum bleiben.

Eigenheime sind in der Schweiz im zweiten Quartal 2021 5,4 Prozent teurer als noch im Jahr zuvor. Der Preisanstieg mit 6,3 Prozent war bei den Einfamilienhäusern laut UBS sogar noch grösser und der höchste Wert seit fast einer Dekade. Einen der Gründe für den Anstieg orten die Experten der Grossbank in der Erwartung anhaltender Preise, respektive dass Käufer hoffen, dass sich der Wert ihrer Immobilien hält.

Immobilieneigentum als sichere Investition

Angesichts der im Vergleich zu Mietwohnungen geringeren laufenden Wohnkosten dürften ausserdem viele ein eigenes Haus als sichere Investition betrachten. Ebenso spielen die Aktienmärkte laut der Analyse eine Rolle: Weil sie so hoch stünden, seien viele Hauskäufer zahlungsbereiter, so die Autoren der Studie. Hinzu kommt, dass als weiterer Faktor durch die Arbeit im Homeoffice auch Wohneigentum ausserhalb von den Zentren attraktiver geworden ist, was wiederum die Randregionen begünstigt.

Weiterhin grosse Nachfrage nach „Buy to Let“-Objekten

Die Käufer investieren nicht nur in Häuser, sondern auch in Eigentumswohnungen als Renditeobjekt. Wie die UBS-Experten festgestellt haben, ist bereits jede fünfte Neuhypothek für die Finanzierung sogenannter "Buy to Let"-Objekte bestimmt, also Wohnungen, die von den Eigentümern weitervermietet werden. Weil aber in diesem Bereich die Bruttorenditen in den letzten drei Jahren gesunken sind, begründen die Autoren der Studie die weiterhin grosse Nachfrage nach solchen Buy-to-Let-Wohnungen mit der Hoffnung der Käufer auf steigende Preise.

Verschärftes Risiko einer Immobilienblase

Während die Preise rasant steigen und sich das Risiko einer Immobilienblase gemäss ihrem Immobilienblasenindex verschärft hat, sieht die UBS vorerst keine Abkühlung: Laut den Experten ist im zweiten Halbjahr ein weiterer Anstieg der Eigenheimpreise zu erwarten. Dies habe unter anderem damit zu tun, dass auch die Hypothekarzinsen im tiefen Bereich verharren dürften.

Für das gesamte Jahr rechnen die Studienautoren mit einer Verteuerung der Häuserpreise um 5 Prozent. Nachfragetreiber wie die Konjunktur- und Vermögensentwicklung aber auch die Erwartung steigender Preise seien allerdings fragil. Weil die Frage der Tragbarkeit wieder wichtiger werde, dürfte sich die Preisentwicklung laut den Experten ab 2022 wieder verlangsamen.

Mieten sinken

Dennoch gibt es guten Nachrichten für diejenigen, die sich wegen der steigenden Preise kein Haus leisten können: Die Wohnungsmieten dürften laut der Einschätzung der UBS weiter sinken. Im Gesamtjahr gehen die UBS-Experten von einer Vergünstigung von 2,5 Prozent aus.

Dabei bleibe vor allem bei Mietwohnungen im oberen Preissegment die Nachfrage gedämpft: Sie stehen im direkten Wettbewerb zu Eigentum. Dies bedeutet wiederum, dass, wer sich die Miete für eine solch teure Wohnung leisten kann, sich tendenziell eher für eine Eigentumswohnung oder ein Haus entscheidet. Zumal die laufenden Kosten für Wohneigentum im Vergleich zur Miete rund 10 bis 15 Prozent tiefer, so die Autoren. (awp/sda/mai)

 

 

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