11:41 BAUBRANCHE

UBS Alpine Property Focus 2024: Verbier, teuerster Ferienort im Alpenraum

Teaserbild-Quelle: James Tamim, Unsplash

Die teuerste Tourismusdestination im Alpenraum liegt mit Verbier im Wallis. Insgesamt sind die Preise für Schweizer Ferienwohnungen in den letzten vier Quartalen um knapp 4 Prozent gestiegen. Dies zeigt der «Alpine Property Focus 2024» der UBS.  Für dieses Jahr rechnen die Immobilienexperten der Grossbank mit einer Preisstagnation gerechnet.

Verbier

Quelle: James Tamim, Unsplash

Für viele dürfte eine Zweitwohnung in Verbier ein Traum sein, hier beträgt der Quadratmeterpreis einer Zweitwohnung im Schnitt 21'500 Franken.

Nachdem gemäss letztjährigem Swiss Property Engadin/St. Moritz teuerster Ferienort im Alpenraum gewesen ist, ist heuer nun Verbier auf Platz eins vorgerückt. Hier kostet eine  Zweitwohnung im gehobenen Segment dort 21 500 Franken pro Quadratmeter und mehr. An zweiter Stelle folgt Engadin/St. Moritz (GR) mit einem Quadratmeterpreis ab 21 200 Franken. Zermatt (VS) belegt mit mindestens 19 900 Franken pro Quadratmeter den dritten Rang.

Damit haben sich die Preise aller analysierten Schweizer Destinationen im Durchschnitt im 1. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um knapp 4 Prozent erhöht. Die Preisdynamik nahm somit in den touristischen Regionen weiter ab (2023: 6,2 Prozent; 2022: 7,9 Prozent). Den höchsten Anstieg verzeichnete Arosa mit 18 Prozent. Regional legten die Preise in Graubünden mit knapp 6 Prozent durchschnittlich am stärksten zu. Im Berner Oberland beobachteten die UBS-Immobilienexperten die schwächste Entwicklung, hier stagnierte das Preisniveau im Vergleich zum dem Vorjahr.

Ferienwohnungen verteuerten sich um ein knappes Drittel

Seit Ende 2019 verteuerten sich die Ferienwohnungen in den Schweizer Alpen kumuliert um beinahe 30 Prozent. Dies sei auch die Folge der generell starken Nachfrage nach Ferien in den inländischen Bergdestinationen, heisst es dazu in der Medienmitteilung der UBS. Nach der Pandemie hat sich die durchschnittliche Auslastung der Hotelbetten allerdings schnell vollständig erholt – und dies zu etwa einem Drittel teureren Übernachtungspreisen als vor dem Jahr 2020.

Ausgebuchte Hotels zu Spitzenzeiten stützten die Werte von Ferienwohnungen und erhöhten die Zahlungsbereitschaft für die eigenen vier Wände in den Bergen, schreibt die UBS weiter. Denn die Option, auch zur Hauptsaison jederzeit Ferien in einer Top-Destination verbringen zu können, werde zunehmend wertvoller.

Markt für Ferienwohnungen bleibt ausgetrocknet

Wegen der starken Immobiliennachfrage in den letzten Jahren bleibt der Markt ausgetrocknet –dieser Umstand trägt zum weiterhin hohen Preisniveau bei. So werden viele Ferienwohnungen werden nicht mehr inseriert, sondern den Kaufinteressenten direkt vom Immobilienmakler angeboten. Derweil sind laut UBS von der Neubautätigkeit vorerst kaum Impulse für die Angebotsentwicklung zu erwarten.

Ein zusätzliches Angebot an Zweitwohnungen dürfte aber aus der Umwandlung bestehender Erstwohnungen entstehen: Das UBS Chief Investment Office Global Wealth Management (UBS CIO GWM) schätzt, dass eine altrechtliche, als Erstwohnsitz genutzte Wohnung zu einem Aufpreis von etwa 20 Prozent verkauft werden kann, wenn sie stattdessen als Zweitwohnung auf den Markt kommt. Auch die Umnutzung von unrentablen Hotels in Ferienwohnungen oder die Erstellung von bewirtschafteten touristischen Wohnungen trage zum zusätzlichen Angebot bei.

«Konjunkturelle Schwächephase wird die Nachfrage nach Zweitwohnungen dämpfen»  

«Derzeit spricht vieles gegen eine Fortsetzung des aktuellen Preisbooms», prognostiziert Maciej Skoczek, Immobilienökonom bei UBS CIO GWM und Hauptautor der Studie. «Die konjunkturelle Schwächephase wird die Nachfrage nach Zweitwohnungen dämpfen. Kaufinteressenten dürften die geforderten Preise vermehrt kritisch hinterfragen.» Bei bestehendem Eigentum wird angesichts gestiegener Nutzungskosten häufiger ein Verkauf ins Auge gefasst, auch um die Preisgewinne der letzten Jahre zu realisieren. Vor dem Hintergrund des knappen Angebots sei zu erwarten, dass die Preise auf dem Zweitwohnungsmarkt dieses Jahr stagnieren, teilt die UBS mit.

Mittelfristig hängt die Preisentwicklung stark von den Präferenzen der Verkäufer ab. So sind auch drei Jahre nach der Pandemie sind Zweitwohnungen weiterhin «en vogue». Trotz tieferer Preise und attraktiverem Angebot waren sie vor der Pandemie insgesamt deutlich weniger gefragt als heute.

Babyboomer und Ausländer als treibende Kraft bei der Nachfrage

Vor allem die Babyboomer-Generation könnte die Nachfrage in den Bergregionen noch einige Jahre am Laufen halten: «Diese Jahrgänge verfügen über genügend Kapital und Einkommen sowie über Zeit und Musse, um – insbesondere in steuerlich attraktiveren Regionen – einen Wohnsitz fürs Alter zu erwerben», schreibt die UBS. Des Weiteren kommt zumindest an international renommierten Standorten eine anhaltend starke und weniger preissensitive Nachfrage aus dem Ausland hinzu, weil Schweizer Immobilien trotz eines starken Frankens als sichere und attraktive Anlage gelten. (mgt/mai)

Preisübersicht der Feriendestinationen: Die Balken zeigen die Bandbreite der Preise für Ferienwohnungen im gehobenen Segment, in Tausend Franken pro Quadratmeter.

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