Tiefstes Bohrloch von Asien: China bohrt fast 11'000 Meter in die Tiefe
Es ist das tiefste Bohrloch Asiens: China hat in der Taklamakan-Wüste die Arbeiten an «Shenditake 1» abgeschlossen. Das Bohrloch reicht in eine Tiefe von 10'910 Metern und kommt damit nahe an den bisherigen Rekord der russischen Kola-Bohrung heran.
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Quelle: Xinhua/Hu Huhu
Ein Luftbild vom 19. Februar 2025 zeigt die Anlage um das ultratiefe Bohrloch «Shenditake 1».
Das Bohrloch «Shenditake 1» befindet sich im Tarim-Becken in der Taklamakan-Wüste der westchinesischen Region Xinjiang und ist gemäss der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ein wissenschaftliches Projekt. Neben der Suche nach Öl- und Gasvorkommen soll die Bohrung so auch die Erforschung der Erdgeschichte und Geologie im tiefen Erdinnern vorantreiben.
Die Bohrarbeiten starteten gemäss Mitteilung am 30. Mai 2023 und wurden unter Federführung des staatlichen Ölkonzerns CNPC durchgeführt. Es habe über 580 Tage gedauert, um die 10'910 Meter lange Bohrung abzuschliessen. Mehr als die Hälfte der Bauzeit – 300 Tage – sei dabei für die letzten 910 Meter aufgewendet worden.
500 Millionen Jahre alte Gesteinsschichten
Die Bohrung durchdrang 12 geologische Formationen und erreichte nach Angaben von Xinhua schliesslich Gesteinsschichten, die über 500 Millionen Jahre alt sind. Für das Projekt wurden eine spezielle 12’000-Meter-Bohranlage sowie eine Reihe «fortschrittlicher Ultra-Tiefbohr-Protokollierungswerkzeuge» entwickelt.
Weiter hätten chinesische Wissenschaftler im Rahmen der Bohrung mithilfe systematischer Analysen der 10'000 Meter langen Kernproben und Daten das erste umfassende stratigraphische Ultra-Tiefprofil des Landes erstellt. Dieses biete wichtige Einblicke in die Zusammensetzung des Erduntergrunds und die tektonische Geschichte.
Ingenieurtechnische Durchbrüche
Wie die Nachrichtenagentur Xinhua weiter berichtet, seien bei der Bohrung in Taklamakan-Wüste mehrere ingenieurtechnische Durchbrüche gelungen. Darunter die «tiefste Liner-Zementierung», die tiefste Wireline-Bildgebung sowie die schnellste Onshore-Bohrung mit einer Tiefe von über 10'000 Metern.
Das derzeit tiefste Bohrloch der Welt befindet sich in Russland. Die sogenannte Kola-Bohrung wurde von 1970 bis 1989 zu wissenschaftlichen Zwecken auf der russischen Halbinsel Kola durchgeführt. Sie erreichte eine Tiefe von 12'262 Metern. (pb)
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Quelle: Xinhua/Hu Huhu
Blick auf die Bohranlage.
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Quelle: Xinhua/Hu Huhu
Das Bohrloch befindet sich befindet sich im Tarim-Becken in der Taklamakan-Wüste der westchinesischen Region Xinjiang.
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Quelle: Xinhua/Hu Huhu
Yin Da, ein leitender Experte des Tarim-Ölfelds, zeigt die bei den Arbeiten verwendete Bohrflüssigkeit für extrem hohe Temperaturen.
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Quelle: Tarim Oilfield of China National Petroleum Corporation / via Xinhua
Dieses undatierte Bild, das vom Tarim-Ölfeld zur Verfügung gestellt wurde, zeigt die mikroskopische Aufnahme eines Gesteinsstücks, das in einer Tiefe von 10'000 Metern unter der Erde gewonnen wurde.
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Quelle: Tarim Oilfield of China National Petroleum Corporation / via Xinhua
Dieses undatierte Bild, das vom Tarim-Ölfeld zur Verfügung gestellt wurde, zeigt die mikroskopische Aufnahme eines Gesteinsstücks, das in einer Tiefe von 10'000 Metern unter der Erde gewonnen wurde.