Tiefe Leerwohnungsziffer: Im Kanton Zürich wird weniger gebaut
Im Kanton Zürich stehen so wenige Wohnungen leer wie letztmals vor zehn Jahren: Die Leerwohnungsziffer hat am Stichtag 1. Juni noch 0,6 Prozent betragen. Das ist noch einmal weniger als im Vorjahr. Grund dafür ist, dass weniger gebaut wird.
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Die mit Abstand tiefste Leerwohnungsziffer hat wie üblich die Stadt Zürich.
Die Wohnungsknappheit im Kanton Zürich hat weiter zugenommen: Am Stichtag 1. Juni standen lediglich 4660 Wohnungen im ganzen Kantonsgebiet leer, das sind 860 Wohnungen weniger als 2021. Die Leerwohnungsziffer sank damit weiter von 0,7 auf 0,6 Prozent. Dieser Wert lag letztmals vor zehn Jahren so tief.
Fast 60 Prozent aller Gemeinden meldeten dem Kanton sehr tiefe Leerwohnungsbestände, wie das statistische Amt am Dienstag mitteilte. Dass die Leerwohnungsziffer sinkt, obwohl das Bevölkerungswachstum gleichzeitig zurückgeht, dürfte vor allem daran liegen, dass weniger neue Wohnungen gebaut werden. Oft würden Neubauten zudem bestehende Wohngebäude ersetzen.
Knappheit bei grossen Wohnungen
Im Jahr 2021 kamen im Kanton Zürich noch 4900 neue Wohnungen dazu. Im Vorjahr waren es 6700 gewesen. Die mit Abstand tiefste Leerwohnungsziffer hat wie üblich die Stadt Zürich (0,07 Prozent), gefolgt mit deutlichem Abstand von Winterthur (0,37 Prozent). Je grösser die Wohnungen, desto knapper zudem das Angebot.
Am meisten leerstehende Wohnungen gibt es in der Region Pfannenstil (1,2 Prozent) und im Oberland (1,22 Prozent). Im gesamtschweizerischen Vergleich sind jedoch auch diese Werte tief.
Der Leerwohnungsbestand wird jährlich im Auftrag des Bundesamtes für Statistik erhoben. Es werden jene Wohnungen gezählt, die am Stichtag 1. Juni gleichzeitig leer stehen und zur Vermietung oder zum Verkauf angeboten werden.
Die Leerwohnungsziffer entspricht aber nicht dem eigentlichen Angebot, weil die meisten Wohnungen nahtlos weitervermietet werden. Dennoch ist diese Zahl ein Indikator dafür, wie knapp Wohnraum ist. (sda)