Swissmechanic: Energieverknappung als Hauptrisiko für Maschinen-KMU
Die KMU der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) waren im zweiten Quartal schwungvoll unterwegs. Die Exporte wurden deutlich gesteigert und die hohe Inflation mit Preiserhöhungen weitgehend aufgefangen. Mögliche Engpässe bei der Stromversorgung in Europa werden allerdings zur Belastungsprobe.
Quelle: Ant Rozetsky, unsplash
Stahlwerk, Symbolbild.
Dies zumindest ist das Fazit der Wirtschaftsbarometers vom
August des MEM-Branchenverbands der KMU, Swissmechanic. Die drohende
Energieknappheit in Europa sei das Hauptrisiko, teilte der Verband am
Donnerstag mit. Dies könnte nicht nur zu einem konjunkturellen Bremser sondern
gar zu einer Rezession führen.
Inflation mit Preissteigerung abgefedert
Immerhin sei die MEM-Branche einer der Wachstumstreiber des Aufschwungs der Schweizer Wirtschaft im ersten Halbjahr 2022 gewesen. Die Branche habe nicht nur mehr exportiert sondern auch die höheren Einkaufspreise mit Preissteigerungen abgefedert, so Swissmechanic.
Die Freude darüber könnte allerdings von kurzer Dauer sein. Denn der vor einem Jahr eingeleitete Aufschwung schwächt sich bereits wieder ab. Das Wachstumstempo beim Auftragseingang und bei den Umsätzen hat laut der im Juli durchgeführten Quartalsbefragung seit Anfang Jahr weiter nachgelassen.
Wolken verdunkeln sich
Für den Moment zumindest sieht die Lage noch erfreulich aus.
«Die Kapazitätsauslastung der Betriebe ist gegenwärtig zwar unverändert gut und
die Auftragsbücher sind voll», wird in der Mitteilung Swissmechanic-Direktor
Jürg Marti zitiert.
Doch gleichzeitig würden sich Anzeichen mehren, die dem
Optimismus der Branche und der hart erkämpften Rückkehr zurück zum
Wachstumspfad einen deutlichen Dämpfer aufsetzen dürften. Swissmechanic nennt
konkret die nachlassende globale Nachfrage, die steigenden Energie- und
Rohstoffkosten, die Inflation allgemein und die Frankenstärke als
Belastungsfaktoren.
Lieferkettenprobleme bereiten Sorgen
Die Lieferkettenprobleme haben sich zudem noch nicht
aufgelöst. Für eine Mehrheit der befragten Unternehmen steht diese Thematik
noch immer zuoberst auf der Sorgenliste. Darüber hinaus hat auch der
Arbeitskräftemangel an Bedeutung gewonnen.
Die sich verschärfende Lage schlägt auch auf den
Swissmechanic-Geschäftsklima-Index durch. Dieser befindet sich zwar weiterhin
im positiven Bereich, hat nun aber zum zweiten Mal in Folge nachgegeben.
Erachteten im Juli noch 67 Prozent der Unternehmen die Lage als günstig oder
sehr günstig, waren es im April noch 70 Prozent und im Januar gar 79 Prozent. (awp
sda pb)