Swissgrid gründet Tochter für Förderung von erneuerbaren Energien
Die Schweizer Stromnetzbetreiberin Swissgrid lagert die Abwicklung der Förderprogramme des Bundes für erneuerbare Energien in eine Tochtergesellschaft aus. Die neue Firma heisst Pronovo und nimmt ihre Arbeit Anfang 2018 auf. Dann tritt auch das neue Energiegesetz in Kraft.
Quelle: Hans, pixabay, gemeinfrei
Windräder im Abendrot, Symbolbild.
Die neu geschaffene Vollzugsstelle sei eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Swissgrid und unterstehe der Aufsicht des Bundesamts für Energie (BFE), teilt die Swissgrid mit. Die Pronovo AG beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und hat ihren Sitz in Frick AG. Sie nimmt die operative Tätigkeit am 3. Januar 2018 auf.
Mit der Gründung der Tochtergesellschaft setzt Swissgrid Bestimmungen des neuen Energiegesetzes um, welche das Stimmvolk im Mai 2017 angenommen hatte. Es schreibt unter anderem vor, den Vollzug des Netzzuschlagsinkassos, die Auszahlung der Kostendeckenden Einspeisevergütungen (KEV) und der Einmalvergütungen sowie die Ausstellung von Herkunftsnachweisen in eine eigenständige Vollzugsstelle auszugliedern. Mit der Gründung der Pronovo AG wird die Stiftung "Kostendeckende Einspeisevergütung" (KEV) aufgelöst.
Neues Vergütungssystem
Strom aus erneuerbaren Energien wird seit Anfang 2009 mit der KEV gefördert. Mit dem neuen Energiegesetz müssen Produzenten ihren Strom künftig ab einer bestimmten Anlagengrösse selbst vermarkten. Das soll dazu beitragen, dass der Strom vermehrt dann eingespeist wird, wenn Bedarf besteht. Der ökologische Mehrwert wird mit einer Einspeiseprämie abgeglichen. Gefördert werden so ein Teil der Wasserkraft- und Photovoltaik-Anlagen sowie Anlagen zur Stromproduktion aus Windenergie, Geothermie und Biomasse. Kleine Photovoltaik-Anlagen werden mit Einmalvergütungen unterstützt.
Swissgrid werde sämtliche Anlagenbetreiber über die Folgen des neuen Energiegesetzes individuell informieren, schreibt die Stromnetzbetreiberin. Alle Anlagenbetreiber in der KEV und Antragsteller auf der Warteliste, rund 50'000 Adressaten, würden im Laufe des Dezembers 2017 schriftlich informiert. (sda)