Surftipp: Dialogpapier zur Digitalisierung in der Energiewelt
Man kann es kaum mehr hören, wahr bleibt es aber dennoch: Die Digitalisierung macht vor keiner Branche halt. Genauso wie die Baubranche verändert sie auch den Energiesektor. Die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen thematisiert das Bundesamt für Energie (BFE) in einem neuen Dialogpapier.
Quelle: pixel2013/Pixabay
Wandel im Energiesektor: Neben dem Trend zu erneuerbaren Energien wird die Branche auch durch die Digitalisierung stark aufgerüttelt.
Das historisch gewachsene Energieversorgungssystem verändert sich grundlegend und rasant. Ein zentraler Treiber dieses Transformationsprozesses ist die Digitalisierung.
Seit 2017 beobachtet und analysiert das Bundesamt für Energie (BFE) die digitalen Entwicklungen in der Energiewelt. Denn die technologischen Entwicklungen und Potenziale sollen frühzeitig erkannt und nutzbar gemacht werden.
Auch die Veränderungen durch BIM sind zentral
Im kürzlich publizierten Dialogpapier mit dem Titel «Digitalisierung im Energiesektor» hat ein interdisziplinäres Team aus BFE-Fachleuten wichtige Entwicklungen in 14 Fachartikeln identifiziert, darunter auch die Digitalisierung im Gebäudebereich und Building Information Modeling (BIM).
Die Themenfelder, mit denen sich die 14 Fachartikel befassen:
- Internet of Things - IoT
- Big Data - Neue Informationsquellen und Analysen für Energieversorger
- Lernende Maschinen für neue Erkenntnisse aus Energiedaten: «Machine Learning»
- Digitale Abrechnungsdienstleistungen. Daten als Basis für neue Produkte: Virtuelle Speicher
- Elektronische Identität. Vollautomatisierter Strommarkt für Endkunden
- Digital platforms
- Datahub - Plattform zur Datenbereitstellung im Strommarkt
- Digitale Koordination im Strommarkt: Einsatz von Flexibilität
- API - Vernetzung von Maschinen
- Digitalisierung im Gebäudebereich und Building Information Modeling (siehe Box)
- Multimodale Mobilitätssysteme und -lösungen für eine energieeffiziente Mobilität
- Blockchain
- Cyber-Sicherheit: Schutz vor Cyber-Risiken im Energiebereich
- Drohnen - Chancen und Risiken für den Energiesektor
Auf dieser Grundlage wird das BFE ab 2019 die Arbeiten in einem «Digital Innovation Office» weiterverfolgen. Das Dialogpapier bildet mit den darin identifizierten noch offenen Fragen einen Auftakt und die Einladung für einen vertieften Austausch mit den Akteuren aus Wirtschaft und Forschung. (mgt/nsi)
Digitalisierung im Gebäudebereich und Building Information Modeling (BIM)
Der Fachartikel Nr. 10 des Dialogpapiers widmet sich der Digitalisierung im Gebäudebereich. In dieser Thematik geht es heute um die Gebäudeautomation, Smart Buildings, Building Information Modeling (BIM) und digitale Hilfsmittel.
Zum Thema BIM stellen die Autoren fest, dass die Methode zwar immer mehr gefordert und praktiziert werde, die Beteiligten aber noch lange nicht am gewünschten Ziel seien. Die Bauwirtschaft stehe vielmehr "am Anfang eines fundamentalen Umbaus der gesamten Wertschöpfungskette". BIM stelle die ganze Branche vor grosse Herausforderungen, biete aber auch grosse Chancen. Hervorgehoben wird auch, dass BIM die Zusammenarbeitskultur verändern und die Vernetzung der Akteure stärken wird.
Die Autoren führen zudem aus, dass die bisherigen BIM-Projekte der Schweiz vielmehr "BM"-Projekte seien: "Building Modeling", ohne oder mit nur wenig Anteil an Informationen. Die grosse Herausforderung sei nun das "I". Es brauche einen Wandel von unstrukturierten zu strukturierten Informationen, welche "schliesslich das Fundament für das vernetzte, kollaborative und integrative Planen, Bauen und Betreiben eines Bauwerkes" seien. (nsi)