16:57 BAUBRANCHE

Supercomputer «Alps» in Lugano ist einer der weltweit schnellsten

Teaserbild-Quelle: CSCS, CC BY-SA 3.0

Ein Computer der Superlative ist vergangenes Wochenende am Schweizerischen Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) in Lugano von der ETH eingeweiht worden: «Alps» gehört zu den schnellsten Rechnern der Welt. Voll ausgebaut soll er eine Leistung von bis zu einem halben Exaflop liefern.

Supervomputer «Alps»

Quelle: CSCS, CC BY-SA 3.0

Der Supercomputer «Alps» im Schweizerischen Hochleistungsrechenzentrum in Lugano. Schweizerischen Hochleistungsrechenzentrum

Die neue Forschungsinfrastruktur basiert auf einem Cray Supercomputer EX von Hewlett-Packard und verfügt laut Medienmitteilung der ETH über 10’752 der weltweit begehrten «NVIDIA Grace Hopper Superchips». In der Top-500-Liste der Supercomputer von Juni 2024 hatte er in einer ersten Ausbauetappe Rang 6 belegt. Voll ausgebaut soll «Alps» eine maximale Leistung in der Grössenordnung eines halben Exaflops haben; Ein Exaflop entspricht einer Milliarde Milliarden Gleitkommaoperationen respektive Flops pro Sekunde. Genaue Zahlen zum endgültigen Ausbauzustand erwarten die Verantwortlichen im November.

Die Möglichkeiten von KI ausschöpfen

Entwickelt hat man den Supercomputer, um den extremen Daten- und Rechenanforderungen der Wissenschaft zu entsprechen zu können. Mit «Alps» erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Schweiz eine Infrastruktur, die es erlaubt, die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) voll auszuschöpfen, wie ETH-Vizepräsident Christian Wolfrum am Samstag sagte. Andreas Krause vom AI Center der ETH Zürich meinte: «Alps  ermöglicht es, komplexe KI-Modelle für wichtige Anwendungen zu trainieren, beispielsweise in der Medizin und Klimaforschung.» Gleichzeitig könnten dank der neuen Forschungsinfrastruktur methodische Fortschritte im Bereich Transparenz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit von KI gemacht werden. - Der neue Supercomputer ist  ein zentrales Element der  von ETH und EPFL lancierten Schweizer KI-Initiative, mit der die Schweiz als weltweit führende Drehscheibe für die Entwicklung und Implementierung von transparenten und vertrauenswürdigen KI-Lösungen positioniert werden soll.

Paul Scherrer-Institut nutzt «Alps»

Schränke des  "Alps"

Quelle: CSCS, CC BY-SA 3.0

Die ersten Schränke der Forschungsinfrastruktur.

«Alps ist ein Glücksfall, aber kein Zufall», sagte Wolfrum. Der neueste Supercomputer stehe in einer langen Tradition der Zusammenarbeit zwischen CSCS und Industrie, ergänzte Wolfrum und verwies in diesem Zusammenhang auf die in «Alps» verarbeiteten Chips. Für die Forschungsinfrastruktur am CSCS ist Alps eine Schlüsselkomponente: «Mit seiner Cloud-nativen Architektur können wir vielseitige, softwaredefinierte Cluster (vClusters) erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Nutzergemeinschaften zugeschnitten sind und gleichzeitig die Vertraulichkeit wahren», führt CSCS-Direktor Thomas Schulthess aus. Mehrere Institutionen würden diese neue Möglichkeit nutzen, allen voran das Paul Scherrer Institut. «Alps» werde den Weg für die Bewältigung wissenschaftlicher Herausforderungen ebnen und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Bereich des Hochleistungsrechnens und der extremen Datenanalyse ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen.

Hardware ist das eine, Software und Tools sind das andere

Allerdings: Die Hardware ist nur ein Teil des Puzzles, das andere ist die Softwareentwicklung mit ihren vielen Aspekten. Damit kommt den Ingenieurinnen und Ingenieuren des CSCS eine wichtige Rolle zu: Sie entwickeln in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Tools und Programme, um wissenschaftlichen Fragestellungen in die Sprache des Computers zu übertragen. Sie treiben gemeinsam die wissenschaftliche Forschung in der Schweiz voran. Und dies zum Teil mit einem direkten Nutzen für die Bevölkerung: Dank «Alps» ist Meteoschweiz zu einem Modell für die numerischen Wettervorhersagen mit viel höherer Auflösung übergegangen, das die komplexe Topografie der Schweiz mit ihren Bergen und Tälern besser abbildet. (mai/mgt)

Website des Schweizerischen Hochleistungsrechenzentrums (CSCS) und von «Alps»: https://www.cscs.ch/computers/alps

Kühlungsinfrastruktur (Detail)

Quelle: CSCS, CC BY-SA 3.0

Ein Teil der Kühlungsinfrastruktur am CSCS.

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