Sulzer und Blue Planet: Nachhaltiger Zement dank CO2-Emissionen?
Der Industriekonzern Sulzer will sich für umweltfreundlichen Beton engagieren und ist dazu eine Partnerschaft mit Blue Planet eingegangen. Das US-Unternehmen hat einen Kohlenstoff-Mineralisierungsprozess entwickelt, der Kohlenstoff aus Emissionsquellen – zum Beispiel Kraftwerke, die Stahl- und die Zementindustrie oder Raffinerien – ausscheidet, nutzt und speichert.
Quelle: djedj, Pixabay-Lizenz
Baustoff mit Tradition: Die Kuppel des Pantheon besteht aus Opus caementicium. Es gilt als Vorläufer des heutigen Beton.
Es handelt es sich hierbei um ein sogenanntes CCUS-System: Es
mineralisiert das CO2, in der Folge bilden sich synthetische Kalksteinzuschläge. Sie binden das CO2
dauerhaft in einer festen, kristallinen Karbonatform.
Gesteinskörnungen sind der Hauptbestandteil von Beton, mit 70 bis 90 Prozent. Die Zuschlagstoffe im Beton werden durch Zement gebunden, der 7 Prozent der globalen CO2-Emissionen ausmacht. Durch das in den synthetischen Kalksteinzuschlägen gebundene CO2 wird der CO2-Fussabdruck des Zements im Beton laut Sulzer mehr als kompensiert.
Pilotanlage zur Kohlenstoffabscheidung in Pittsburg
Sulzer will das CCU-System nun mit weiterentwickeln und optimieren, wie
der Winterthurer Traditionskonzern heute Montag mitteilte. Dies geschieht,
indem Sulzer Chemtech eine Anlage zur Kohlenstoffabscheidung entwickelt, die
laut dem Winterthurer Traditionsunternehmen eine Schlüsselrolle im Prozess von
Blue Planet spielt.
Die Anlage soll in einer Pilotanlage der US-Firma in Pittsburg installiert werden und die Emissionen
eines benachbarten Erdgaskraftwerks abscheiden. (mai/mgt/sda)