Strom in der Schweiz: Vier Fünftel stammten 2021 aus erneuerbaren Energien
Rund 79 Prozent des Stroms der 2021 in der Schweiz aus der Steckdose kam, stammte aus erneuerbaren Energien: 68 Prozent entfielen auf Wasserkraft, 11 Prozent auf Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Energie (BFE).
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Solarpanels. (Symbolbild)
Alljährlich erhebt das BFE Daten zum Schweizer Strom-Liefermix. Heute hat es nun die Zahlen für die Stromlieferungen im 2021 veröffentlicht. Demnach wurde 68 Prozent des gelieferten Stroms in Grosswasserkraftwerken und in nicht subventionierten Kleinwasserkraftwerken produziert. Damit liegt dieser Wert leicht höher als im 2020, als die Wasserkraft noch 66 Prozent ausmachte. Die gelieferte Wasserkraft wurde gemäss Mitteilung zu 76 Prozent in der Schweiz produziert.
Mehr erneuerbare Energieträger
18,5 Prozent des gelieferten Stroms stammte aus Kernkraftwerken (Vorjahr: 19,9 Prozent). Damit liege der Wert tiefer als der Anteil der Kernenergie am Schweizer Produktionsmix, der sich 2021 auf 28,9 Prozent belief, wie das BFE weiter schreibt. Die gelieferte Kernenergie stammte wie im Vorjahr praktisch fast ausschliesslich aus der Schweiz.
Der Anteil neuer erneuerbarer Energieträger – Sonne, Wind, Biomasse und Kleinwasserkraft – nimmt weiter zu: 2020 lag der Wert noch bei 10,3 Prozent, 2021 liegt er bei 11,5 Prozent. Rund 79 Prozent davon wurden im vergangenen Jahr gemäss Mitteilung in der Schweiz produziert. Rund 60 Prozent erhielten laut BFE zudem Förderbeiträge aus der Einspeisevergütung.
1,87 Prozent des gelieferten Stroms wurde mit fossilen Energieträgern erzeugt. Nach Angaben des BFE war das marginal mehr als im Vorjahr (1,8 Prozent).
Erstmals kein Graustrom mehr
Grundlage für die Strommix-Erhebung ist die seit 2018 geltende Pflicht zur Volldeklaration der Herkunft des Stroms. Dabei galt bis zum Lieferjahr 2020 eine Ausnahme für vor dem 1. November 2017 abgeschlossene mehrjährige Lieferverträge. Damit ist 2021 erstmals kein sogenannter Graustrom mit unbekannter Herkunft mehr in den Strommix-Daten enthalten.
Weil die meisten Nachbarländer keine Herkunftsnachweise für Strom aus konventionellen Kraftwerken ausstellen, hat die Schweiz Ersatznachweise eingeführt. So lässt sich Strom aus Kohlekraftwerken als solcher deklarieren und nicht mehr unter Graustrom summieren. Nach Angaben des BFE liegt der Anteil des Kohlestroms gemäss dieser Ersatzdeklaration andauernd unter einem Prozent.
Bekanntgeben müssen die Stromversorger ihren Liefermix bereits seit 2005. Die Deklaration erfolgt rückwirkend, so dass Konsumenten diese Informationen erstmals ihrer Stromrechnung entnehmen konnten. Die Transparenz soll ihnen die individuelle Wahl des Stromprodukts ermöglichen. (pb/mgt/sda)