Streit um Wohnsitzvorgabe für altes SRF-Areal in Basel
In den Neubauten am alten Radiostudiostandort in Basel sollen keine Zweitwohnungen entstehen. Der Grosse Rat hat eine Residenzpflicht beschlossen. Dagegen setzt sich die SRG Region Basel zur Wehr.
Quelle: Morger Partner Architekten
Das Siegerprojekt für die neue Wohnüberbauung am bisherigen SRG-Standort auf dem Basler Bruderholz
Eine vom baselstädtischen Grossen Rat beschlossene Wohnsitzpflicht für die am alten Radiostudiostandort auf dem Bruderholz geplanten Neubauten wird angefochten: Die SRG Region Basel hat einen Rekurs gegen diese Einschränkung der Neunutzung eingereicht.
Der Grosse Rat hatte am 13. Februar für die geplante Wohnüberbauung am alten Studiostandort eine Zonenänderung und einen Bebauungsplan oppositionslos bewilligt. Radio und Fernsehen zügeln ab Mai ins Meret-Oppenheim-Hochhaus auf der Südseite des Bahnhofs SBB.
Wohnraum für gute Steuerzahler
Der Grosse Rat hatte für den Fall, dass Eigentumswohnungen entstehen, eine Residenzpflicht für Käufer in die Vorlage aufgenommen. Käufer sollten demnach auch selber in den Wohnungen leben. So soll der dort erwartete hochwertige Wohnraum guten Steuerzahlern zur Verfügung stehen.
Diese Residenzpflicht ist nun aber der SRG ein Dorn im Auge. Sie fühlt sich unfair eingeschränkt und ficht den Parlamentsentscheid an. Die SRG Region Basel ist eine der sechs Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz und somit Teil der Trägerschaft der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR).
Das heutige SRF-Studio auf dem Bruderholz-Hügel war 1940 gebaut und später erweitert worden. Das Grundstück an der Novarastrasse soll gemäss früheren Angaben einen "anhaltenden, marktkonformen Ertrag" einbringen. Dieser soll den Betrieb der SRG Region Basel sichern und zudem den Projektbetrag an den neuen Basler Studiostandort decken.
48 grosszügige Wohnungen mit Grünraum
Die renovationsbedürftigen Gebäude auf dem Bruderholz sollen abgerissen werden. Damit wird ein Areal von rund 11 000 Quadratmetern frei. Die neue Überbauung entsteht an schönster Wohnlage und dürfte vor allem Wohlhabende anlocken. Geplant sind 48 grosszügige Wohnungen in zwei dreigeschossigen, treppenartig angeordneten Zeilenbauten, umgeben von Grünraum mit Feuchtbiotop, Kieswegen, Bäumen und Sitzgelegenheiten. Entwickelt wurden die Pläne von den Morger Partner Architekten und Fontana Landschaftsarchitektur. (stg/sda)