Stadtgarten auf dem Flakbunker von St. Pauli
Wie eine Festung ragt der gigantische Bunker in der Hamburger Feldstrasse in den Himmel. Das graue Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg soll Farbe bekommen. Das Planungsbüro Bunker will um und vor allem auf dem Gebäude eine grüne Oase schaffen und sie den Anwohnern zugänglich machen.
Jahrzehntelang war die riesige Flakanlage durch die Feldstrasse und das Heiligengeistfeld von ihrer Umgebung abgeschnitten. Nun wurde ein Konzept entwickelt, mit welchem der Bunker für die Bewohner des Karolinenviertels im Stadtteil St. Pauli geöffnet werden soll. Die Ursprungsidee zur Umgestaltung stammt von Bewohnern des Quartiers selbst.
Eigentlich sollten die Arbeiten demnächst losgehen. Doch der Beginn der geplanten Aufstockung und Begrünung des Hochbunkers an der Hamburger Feldstrasse zieht sich nun wegen Einsprachen in die Länge. Geplant ist die Erweiterung des ehemaligen Flakbunkers durch Aufbauten. Zudem soll auf dem Bunkerdach ein Stadtgarten entstehen. Dabei wird der massive Stahlbetonbau von jetzt rund 37 Meter Höhe auf 58 Meter aufgestockt. In den fünfstöckigen Aufbauten sind unter anderem eine grosse Sport- und Veranstaltungshalle, Künstler-Gästehäuser sowie Flächen für Initiativen oder Vereine vorgesehen. Auf zwei der ehemaligen Flaktürme sollen Musikclubs mit Probebühnen und Übungsräumen einziehen. Der dritte Turm wird der Zugang zum Künstler-Gästehaus sein. Im Vierten entsteht ein kleines Amphitheater für Vorführungen und Veranstaltungen.
Für die Gartenanlagen wurde bereits das detaillierte Begrünungskonzept “Hilldegarden“ erarbeitet. Neben dem Park auf dem Dach ist eine begrünte Rampe geplant, die die Dachanlage für jedermann zugänglich macht. Sie beginnt ebenerdig und führt einmal um den Bunker herum. Dadurch bekommt der Bunker einen grünen Charakter und wird mit der Umgebung verbunden. Auf verschiedenen Ebenen sollen in Grünflächen mit Cafés Platz finden. Zudem sind Bereiche für Urban Gardening und Urban Farming für die Anwohner und Schulen der Umgebung entstehen. (cb)