Stadt in der Stadt
«Unsere kleine Stadt» im Limmatfeld unweit des Bahnhofs Dietikon nimmt Formen an. Wo einst die Firma Rapid Landwirtschafts- und Baumaschinen herstellte und verkaufte, ist auf 87 000 Quadratmetern eine Stadt in der Stadt am entstehen. Als Wahrzeichen soll der 80 Meter hohe Limmat Tower in den Himmel ragen.
Quelle: zvg
Blick auf den 80 Meter hohen Limmat-Tower der Huggenberger Fries Architekten.
Für die 5. Etappe des Limmatfelds, den Limmathof (mit dem Limmat Tower), hatte Halter Entwicklungen einen Architekturwettbewerb unter sieben national und international renommierten Architekturbüros durchgeführt. Die Projekte von agps architecture, Cometti Truffer Architekten, Diener & Diener Architekten, EM2N, Harry Gugger Studio, huggenbergerfries Architekten und Max Dudler wurden durch die Jury um Professor Hans Kollhoff, Professor Adolf Krischanitz, Mike Guyer, Emanuel Christ und den Zürcher Stadtbaumeister Patrick Gmür beurteilt.
Als herausragendes Element wird der Limmat Tower an der Ecke Heim- und Überlandstrasse mit seinen 80 Metern Höhe die Silhouette der Grossüberbauung bestimmen. Huggenbergerfries Architekten aus Zürich konnten den Wettbewerb mit dem Projekt «Fountainhead» für sich entscheiden. Sie überzeugten insbesondere mit ihrem durchdachten städtebaulichen Ansatz, indem sie die drei Nutzungen Wohnen/Dienstleistung, Hotel und Altersresidenz konsequent entflochten.
Damit folgt ihr Vorschlag dem Leitgedanken einer Stadt aus einzelnen Gebäuden, wie er bereits im Zedern-und im Zypressenhof umgesetzt wird. Dort entstehen unterschiedliche Stadthäuser nach den Entwürfen verschiedener junger Architekturbüros. Um auch diesen Gedanken weiterzuführen, empfahl die Jury zusätzlich zur Weiterbearbeitung des Siegerprojekts von Huggenbergerfries Architekten den Beizug von zwei weiteren Architekten aus dem Wettbewerbsverfahren. Der Limmathof umfasst drei frei stehende Gebäude, welche sich um einen Hof gruppieren. Im Hochhaus kommen gut 90 Wohnungen zu liegen. Das Sockel-geschoss umfasst mehrheitlich Büroflächen.
An der Überlandstrasse entsteht ein Hotel, für dessen Entwurf der in Deutschland und in der Schweiz ansässige Max Dudler verantwortlich zeichnet. Das dritte Gebäude mit einem Pflegeheim und betreutem Wohnen wird durch das Studio Harry Gugger aus Basel weiterbearbeitet. Die Architekturbüros werden nun unter Federführung von Huggenbergerfries Architekten ihre Projekte gemäss den Empfehlungen der Jury überarbeiten und zur Ausführung zu bringen. Der Baubeginn ist für den Herbst 2012 vorgesehen, der Bezug in der ersten Hälfte des Jahres 2015. Der Limmat Tower wird bezüglich Effizienz und Nachhaltigkeit zukunftsweisend sein und sowohl die Anforderungen der Labels «ZeroEmission-LowEx» und Minergie erfüllen.
Diesen Bestrebungen sollte von Beginn an die nötige Wichtigkeit zukommen, weshalb hier erstmals schon in der Wettbewerbsphase computerunterstützte Projektbetrachtungen vorgenommen wurden: Mittels BIM (Building Information Modeling) erstellte digitale Gebäudeinformationsmodelle erlaubten eine Beurteilung der verschiedenen Beiträge bezüglich Gebäudegeometrie und -effizienz, der Wechselwirkung einzelner Komponenten sowie deren Anzahl und Eigenschaften. Pro Jahr ein Baufeld – in diesem Rhythmus schreitet die Realisierung «unserer kleinen Stadt» voran: Der Erlenhof ist seit 2009 bewohnt. Lindenhof und Westhöfe im südwestlichen Teil des Areals beim Bahnhof Dietikon werden im Herbst dieses Jahres bezogen. Die beiden Gebäude umfassen gut 200 Wohnungen, eine Migros-Filiale und weitere Detailhandels-, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen.
Auf der anderen Seite des Rapidplatzes wächst seit letztem Sommer der Zedernhof in die Höhe, der im Herbst 2012 bezugsbereit sein wird. Noch im Spätsommer dieses Jahres erfolgt der Baubeginn für den Zypressenhof, wo sich auch ein Doppelkindergarten befinden wird. Zeitgleich mit dem Zypressenhof erfolgt die Realisierung des Weissdornhofs mit Wohn-, Detailhandels- und Dienstleistungsflächen. Mit der Fertigstellung der beiden Gebäude im Sommer 2013 wird der Rapidplatz, das urbane Herzstück des Limmatfelds, seine endgültige Form angenommen haben. (mgt/as)