Stadt Bern zieht negativen Entscheid zum Café am Egelsee weiter
Der juristische Streit um ein Café am Berner Egelsee geht in eine weitere Runde: Die Stadt Bern zieht den Entscheid des Kantons gegen ein solches Café ans Verwaltungsgericht weiter. Die IG-Egelsee kritisiert, der Weiterzug habe möglicherweise politische Gründe.
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Der Egelsee befindet sich unweit des Zentrums Paul Klee im Osten der Stadt Bern.
Die kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) habe den Bauabschlag fundiert begründet, betonte die Interessengemeinschaft Egelsee in einer Mitteilung vom Donnerstag.Mit dem Weiterzug könne die Stadtregierung sicher sein, dass der für sie «äusserst blamable Entscheid»erst mach dem Wahlherbst vom Verwaltungsgericht beurteilt werde. Bis dahin könne sich der Gemeinderat als Kämpfer geben, der für die Konsuminteressen von Wählern einstehe, kritisierte die IG.
Der Gemeinderat der Stadt Bern hingegen betonte am Donnerstag in einer Mitteilung, das Angebot eines Parkcafés am Egelsee sei in einer Quartierpartizipation gewünscht worden. Der Versuchsbetrieb im Jahr 2017 habe grossen Zuspruch erfahren.Die BVE ignoriert aus Sicht der Berner Stadtregierung in ihrem Entscheid die Gemeindeautonomie, namentlich bei der Auslegung von Gemeindebauvorschriften und erschwere damit sinnvolle Zwischennutzungen.
Die IG Egelsee begrüsste am Donnerstag in einer Mitteilung, dass die Sache nun von einem unabhängigen Gericht beurteilt werden. Dann könne der Stadtberner Gemeinderat nicht mehr länger dem Kanton «seine verfehlte städtische Zwischennutzungspolitik in die Schuhe schieben.»
Am Berner Egelsee treffen unterschiedliche Interessen aufeinander.Es gibt den «Verein am See», welcher das Areal des alten Werkhofs und ehemaligen Entsorgungshofs der Stadt Bern beleben und zum Begegnungsort machen möchte. Die Stadt Bern unterstützt dieses Vorhaben.Auf der anderen Seite steht die IG Egelsee mit ihren Partnern, die den See als Naturoase sieht und keine Bar am See haben möchte. (sda)