Stacheliger Stall für Insekten
Insekten sind wahre Proteinbomben und könnten in einer globalen Krise unser Überleben sichern. Eine New Yorker Nonprofit-Organisation hat für dieses Szenario eine futuristische Insektenfarm namens Cricket-Shelter entwickelt.
Unsere Proteinquelle ist das Fleisch. Angesichts der Urbanisierung könnte es aber immer knapper werden – denn Weide- und Futteranbauflächen brauchen viel Platz, der uns zunehmend fehlt. Eine alternative Proteinquellen sind Insekten. Schon heute werden sie von zwei Milliarden Menschen verspeist. Ihre Züchtung kann auf sehr viel kleinerem Raum stattfinden. Die Nonprofit-Organisation Terreform One aus New York hat dafür eine Farm entwickelt: den Cricket-Shelter. Das Gebilde sieht selbst aus wie ein Insekt, verfügt es doch über eine gewölbte Form und Stacheln. Sie sind 1,5 Meter hoch und fangen den Wind ein, der die Anlage durchlüftet. Diese besteht aus 16 CNC-gefrästen Holzrippen, zwischen denen 224 Zuchtkästen für die kleinen Tierchen eingehängt werden. Es sind handelsübliche Kunststoffkanister mit knapp 20 Liter Fassungsvermögen. Allerdings sind ihre Deckel perforiert, und im inneren sind sie mit einem herausnehmbaren Nylonsack und einem Fütterungsmechanismus ausgestattet. Getrennt davon befinden sich die Geburtskapseln. Sie sind mit feuchter Erde gefüllt, in die die Weibchen ihre Eier legen.
Entwickelt wurde das stachelige Bauwerk von Architekt Mitchell Joachim. Er und sein Team haben für die Farm eine modulare Form gewählt, damit sie zusammengesetzt und überall aufgestellt werden kann. Im Notfall, so heisst es im Projektbeschrieb auf der Website, könnte der Cricket Shelter dank seiner bogenförmigen Struktur vorübergehend sogar Menschen Zuflucht und Schutz bieten. (mt/pd)