Sprachengewirr auf dem Bau sorgt für Probleme
Viele fremdsprachige Bauarbeiter können die auf Deutsch verfassten Sicherheits-Merkblätter der Suva nicht lesen. Implenia fordert mehrsprachige Sicherheitshinweise. Die Suva winkt ab: Die Instruktion der Mitarbeiter liege in der Verantwortung des Arbeitgebers.
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Bauarbeiter
Auf Schweizer Baustellen werden heute viele verschiedene Sprachen gesprochen. Immer weniger Bauarbeiter können aber wegen ihrer mangelnden Sprachkenntnisse die zum Teil lebenswichtigen Präventions-Informationen der Suva lesen, wie die "Schweiz am Wochenende" berichtet. Laut Anfragen bei mehreren Schweizer Maurer- und Gipserfirmen führe das im Arbeitsalltag zu vielen gefährlichen Situationen.
Jedes Jahr verlieren in der Schweiz gegen 100 Menschen ihr Leben bei einem Arbeitsunfall. Allein im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe ereignen sich jährlich über 50 000 Unfälle.
Mitarbeiter aus 80 Ländern
Implenia, der grösste Schweizer Bauunternehmer, beschäftigt laut dem Bericht Menschen aus rund 80 Ländern. Sehr viele Mitarbeiter beherrschen keine der vier Schweizer Landessprachen. Auf den Baustellen reiche die Bandbreite von afrikanischen über ost- und südeuropäische bis hin zu arabischen Sprachen beziehungsweise Dialekten, wird Implenia-Sprecherin Luzia Montandon zitiert.
Oft müssten mit entsprechendem Aufwand die Suva-Hinweise intern übersetzt werden. Implenia würde es deshalb begrüssen, "wenn die Suva ihre Merkblätter und Broschüren zusätzlich in weiteren Sprachen herausgäbe". Doch die Suva wolle die Sicherheitshinweise nicht einmal ins Englische übersetzen, schreibt die "Schweiz am Wochenende" weiter.
Es liege in der Verantwortung des Arbeitgebers, seine Mitarbeiter in der geeigneten Form zu instruieren, habe ein Suva-Sprecher erklärt. Der Unfallversicherer sehe es als seine Aufgabe, die Arbeitgeber dabei bestmöglich zu unterstützen und die Präventionsmittel zur Verfügung zu stellen.
Suva setzt auf starke Bildsprache
Damit die Präventionsbotschaften auch bei Mitarbeitern ankommen, die keine Landessprache beherrschen, habe man "Lebenswichtige Regeln" für die verschiedenen Branchen erarbeitet. Eine starke Bildsprache und kurze prägnante Botschaften würden die Arbeitgeber bei der Instruktion für sicheres Arbeiten unterstützen. (mgt)