Sommertheater um Hundepark in Basel
Die Basler SP fordert zur Belebung der Innenstadt einen Hundepark. Aus den eigenen Reihen hagelt es Kritik. Die Juso sprechen von einer "Politposse", und die SP-Ständerätin Anita Fetz findet, die Parteileitung habe einen "politischen Sonnenstich".

Quelle: zvg
In New York gehören Hundeparks schon lange zu den beliebten Treffpunkten für Zwei- und Vierbeiner
An bester Lage soll ein Hundepark errichtet werden, der zu einer attraktiveren Innenstadt beitragen und zum Treffpunkt für die Vierbeiner und ihre Besitzer werden soll. Das fordert ein neuer Vorstoss der Basler SP von der Regierung. Die Sozialdemokraten verweisen auf New York, wo es ebenfalls mitten in der Stadt eingezäunte Hundeparks gibt. Laut ihrem Vorstoss leben in Basel über 3900 Hunde. Doch es gebe nur wenige Orte, wo sich die Tiere frei austoben könnten.
Als Standort für den neuen Hundepark könnte sich die SP zum Beispiel den Marktplatz oder den Münsterplatz vorstellen. Gleichzeitig schlägt sie als Zusatzservice ein Hundesitting vor, das unter der Woche zu bestimmten Zeiten angeboten werden könnte. So könnten Herrchen und Frauchen ihren Liebling abgeben und in Ruhe shoppen gehen.
"Widmet euch relevanten Themen"
Der Vorstoss hat in Basel ein Sommertheater ausgelöst. Zuerst zeigte sich die Jungpartei verärgert. Er sei "absolut lächerlich", schrieben die Juso in einer Mitteilung. Sie sprachen von einer "Politposse vom Feinsten" und forderten: "Beendet den peinlichen Klamauk und widmet euch relevanten Themen."
Darauf doppelte die Basler SP-Ständerätin Anita Fetz nach: "Wer als Partei- und Fraktionsleitung solche Vorstösse durchlässt, hat einen politischen Sonnenstich", erklärte sie am Wochenende in der "Schweiz am Sonntag". Fetz hat nach eigenen Angaben Dutzende empörter Mails von Basis und Wählern erhalten. "Sie fragen sich, ob diese Hundepolitik jetzt der neue SP-Stil sei." Auch Fetz verlangt von der Basler SP, sich wieder den relevanten Themen zuzuwenden.
Die kantonale Parteipräsidentin Brigitte Hollinger ist über den Wirbel überrascht. "Fast überall in den grossen Weltstädten gibt es diese Hundeparks", sagte sie in einem Interview mit "20 Minuten". Basel sei keine Weltstadt und müsse es auch nicht sein, "doch es sollte erlaubt sein, über Neues nachzudenken". (mgt)