Solothurn: In den Grundfesten erschüttert
Die stark vom Export abhängige Solothurner Wirtschaft brach in der Corona-Krise ein. Der Kanton schlittert wieder in die roten Zahlen. Eine neue Steuersenkungsinitiative könnte seine Finanzlage verschärfen. Der Regierungsrat hat eine umfassende Steuergesetzrevision in Angriff genommen.
«Das Corona-Virus hat die Solothurner Wirtschaft in ihren Grundfesten erschüttert», sagt Daniel Probst, Direktor der Solothurner Handelskammer. Die Krise hat Solothurn härter als andere Kantone getroffen. Die Solothurner Wirtschaft ist geprägt von der Uhrenindustrie, der Medizinal- und Präzisionstechnik – alles Branchen, die stark vom Export abhängig sind. Genauso wie die ebenfalls wichtige Zuliefererindustrie. «Wegen der exportorientierten Wirtschaftsstruktur erwarten wir für den Kanton Solothurn einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts von deutlich über fünf Prozent», so Probst.
Eine Umfrage der Handelskammer und des Solothurner Gewerbeverbands bei ihren Mitgliedern zeigte, wen es wie arg erwischt hat. Die mehr als 600 befragten Unternehmen schätzen im Durchschnitt den Geschäftsgang als ungenügend ein. Die Firmen rechnen im Schnitt mit einem Umsatz-Minus von neun Prozent. Aber bei genauerer Betrachtung zeigen sich grosse Unterschiede.
Die Gastronomiebetriebe gehen von einem Umsatzrückgang um ein Drittel aus. Ähnlich düster sind die Zukunftseinschätzungen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie der Uhrenbranche. Hier rechnen die Unternehmen mit Einbussen zwischen rund 20 und 27 Prozent. Banken und Versicherungen erwarten als einzige kleine Zuwächse. Auch den Energieversorgern und der Chemie- und Pharmabranche konnte die Krise wenig anhaben.
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