Soldatenstube in Luzern: Familie Eichwäldli fechtet Kündigung an
Nachdem sie von der Stadt mit einem "letzten Ultimatum" zum Verlassen der Soldatenstube aufgefordert worden sind, wollen die Bewohner der Liegenschaft juristisch gegen die Stadt Luzern vorgehen . Man habe die Kündigung bei der Schlichtungsbehörde Miete und Pacht angefochten, teilt die Gruppierung mit.
Die sogenannte Familie Eichwäldli wohnt seit 2018 in der
1935 erbauten Soldatenstube am Murmattweg. Bis vorgestern Montag hätte sie die Liegenschaft verlassen sollen. Sie kam der Aufforderung nicht nach; somit verlängerte die Stadt die Frist bis Donnerstag.
Man habe fristgerecht ein Schlichtungsgesuch eingereicht, teilten die Bewohner am Mittwoch mit. Darin hätten sie einen verstärkten Kündigungsschutz geltend gemacht. Die Kündigung sei nicht korrekt eröffnet worden und deshalb nichtig, argumentieren sie. Für den Fall der Gültigkeit ersuchen sie um eine Erstreckung aufgrund eines Härtefalles.
Soldatenstube laut Stadt in baulich schlechtem Zustand
Die Stadt will das Haus abreissen. Sie begründet dies damit, dass das Haus in einem schlechten Zustand sei. Die Luzerner Baudirektorin Manuale Jost (GLP) hatte eine Strafanzeige angekündigt, wenn die Gruppe auch die zweite Frist zum Auszug verstreichen lasse.
Derweil stellen sich die Bewohner auf den Standpunkt, dass die Stadt nicht berechtigt sei, eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs einzureichen. Sie müsse ihre Interessen auf dem zivilrechtlichen Weg verfolgen und diesem gehe das Schlichtungverfahren vor. (sda/mai)