Solarlehren sollen ab Herbst 2024 Fachkräftemangel abmildern
Mit den neuen Berufslehren Solarinstallateur und Solarmonteur will der Bund ab Herbst 2024 dem Fachkräftemangel in der Branche begegnen. Ausgebildet werden die neuen Berufsleute an zwei Standorten. Ab sofort kann die Branche Schnupperlehren anbieten.
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Ab Herbst 2024 sollen die neuen Berufslehren «Solarmonteur:in EBA» und «Solarinstallateur:in EFZ» starten.
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) wird die definitive Bildungsverordnung voraussichtlich frühestens per 1. Oktober 2023 und spätestens per 1. Januar 2024 erlassen, wie die Branchenorganisation Swissolar am Mittwoch mitteilte. Im November 2022 hatte das SBFI grünes Licht gegeben für die neuen Berufsbilder.
Ausbildung in Uzwil und Les Paccots
Entwickelt wurden die Berufsbilder von Swissolar, dem Bildungszentrum Polybau und sowie rund 20 Branchenvertretern. Solarspezialisten haben gemäss Mitteilung festgelegt, was Lehrabgänger fachlich können müssen. Zudem wurden weitere Abklärungen mit dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (Esti), dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) getroffen.
Ausgebildet werden die künftigen Solarinstallateure und Solarmonteure in den Polybau-Bildungszentren in Uzwil im Kanton St. Gallen und Les Paccots im Kanton Freiburg. Die Lancierung dieser Berufslehren sei ein wichtiger Schritt, «um den immensen Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarbranche langfristig zu decken und die Professionalisierung weiter voranzutreiben», heisst es weiter.
Zwei- und dreijährige Lehren
Gemäss Swissolar wird das Eidgenössische Berufsattest «Solarmonteur:in EBA» nach zweijähriger Lehre abgeschlossen. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis «Solarinstallateur:in EFZ» kann nach dreijähriger Ausbildung erworben werden.
Als nächstes steht nun die Branchenvernehmlassung zum Entwurf der Bildungspläne an. Anschliessend wird Swissolar diese Ende Januar 2023 beim SBFI einreichen, welches die Dokumente prüfen und die konkrete Umsetzung vorbereiten wird.
Dazu gehören die Definition von Lernzielen für die Berufsfachschule, die Erstellung von Programm und Inhalt von überbetrieblichen Kursen, die Aufgabenstellung für das Qualifikationsverfahren sowie die Festlegung des Ausbildungsprogramms für die Lehrbetriebe.
Erste Lernende ab August 2024
Sobald die definitive Bildungsverordnung steht, können dann Lehrverträge abgeschlossen werden. Die ersten Lernenden beginnen ihre Ausbildung im Schuljahr 2024/25 ab August 2024. Betriebe, die Lernende ausbilden möchten, müssen von ihrem Kanton eine Ausbildungsbewilligung erhalten. Ab sofort dürfen zudem Solarfirmen Schnupperlehren in den neuen Berufen anbieten.
Aktuell bietet die Schweizer Solarwirtschaft nach Angaben des Branchenverbands rund 10'000 Vollzeitstellen an. Diese Zahl dürfte sich gemäss Swissolar bis 2050 mehr als verdoppeln. Mit den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sei man auf gutem Weg, den Fachkräftebedarf langfristig decken zu können, heisst es weiter. (pb/mgt/sda)