Sika bleibt im ersten Halbjahr 2022 auf Rekordspur
Sika befindet sich nach wie vor im Wachstumsmodus. Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin hat im ersten Semester 2022 neue Rekordwerte für Umsatz und Gewinn erzielt. Steigende Rohstoffkosten konnten grösstenteils kompensiert werden.
Die Marktbedingungen sind auch für Sika anspruchsvoller
geworden, erklärte Konzernchef Thomas Hasler am Freitag in einem
Communiqué. Erwähnt wurden der Konflikt in der Ukraine, steigende Energie-
und Rohstoffpreise, eine starke Inflation sowie die Euro-Franken-Parität. Und
die Herausforderungen würden auch im zweiten Halbjahr anhalten.
Sika sei aber in zahlreichen Märkten mit unterschiedlichen
Reifegraden aktiv, erklärte das Unternehmen. Gleichzeitig werde der Bausektor
zunehmend vom Megatrend Klimawandel geprägt. Darüber hinaus habe das
Unternehmen von weltweiten Konjunkturprogrammen profitiert.
In der Folge steigerten die Innerschweizer ihren Umsatz um
18 Prozent auf 5,25 Milliarden Franken. Die Produkte von Sika werden etwa zur
Verstärkung und Abdichtung von Beton verwendet.
Preiserhöhungen wegen Rohstoffkosten
Preissteigerungen für Rohmaterialien habe man
«weitestgehend» durch höhere Produktpreise kompensiert, hiess es weiter. Und
Engpässe in der Beschaffung seien durch die globale Einkaufsorganisation gelöst
worden.
Dazu kamen Hebeleffekte, Effizienzsteigerungen sowie ein
Buchgewinn aus dem Verkauf des europäischen
Industriebeschichtungs-Geschäftes. Das schlug sich in noch deutlicher
steigenden Gewinnzahlen nieder.
Das operative Betriebsergebnis auf Stufe EBIT wurde um 22,7
Prozent auf 841,9 Millionen Franken verbessert. Die entsprechende Marge
erreichte rekordhohe 16,0 Prozent. Unter dem Strich stand ein 21 Prozent
höherer Reingewinn von 598,8 Millionen.
Zweistelliges Wachstum in allen Regionen
Am stärksten legte Sika in Nord- und Südamerika mit einem
Wachstum von 36 Prozent in Lokalwährungen zu. Ein Grossteil des Wachstums
stammte dabei von Infrastrukturprojekten.
In der Region Asien/Pazifik ging es um 17 Prozent nach oben.
In China habe vor allem das Distributionsgeschäft geglänzt, während das Projektgeschäft
von Lockdowns gebremst worden sei.
In der grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten und
Afrika) ist Sika in Lokalwährungen um 12,9 Prozent gewachsen. Das Unternehmen
spricht von einer «Normalisierung» der Geschäfte.
Das Segment «Global Business» – hier werden Klebstoffe und
Dichtmittel für die Autobauer produziert - setzte 13,2 Prozent mehr um.
Lieferengpässe hätten diese Kunden gebremst, heisst es.
Ziele bestätigt
Für das laufende Geschäftsjahr geht Sika unverändert von
einer Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von deutlich mehr als 10 Prozent und
damit einem Umsatz von erstmals über 10 Milliarden Franken aus. Der
Betriebsgewinn EBIT soll im Vergleich dazu überproportional steigen.
Sika wickelt den Kauf des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts (MBCC) ab. Der Abschluss der Transaktion sei nun gegen Ende 2022 geplant, erklärte Sika. Bisher war von einen Abschluss in der zweiten Jahreshälfte die Rede. Sika zeigt sich «überzeugt, alle erforderlichen Genehmigungen zeitnah zu erhalten». (awp sda)