Schwyzer Regierungsrat gerät mit Richtplanprojekt in Gegenwind
Die Festlegung besonders schützenswerter Landschaften und möglicher Standorte für Windräder stossen im Kanton Schwyz auf Kritik. Dies hat die öffentliche Mitwirkung an der Richtplanrevision gezeigt. Der Regierungsrat will die Themen nun separat behandeln.
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Windturbinen im Emmental. (Symbolbild)
Wie das Schwyzer Volkswirtschaftsdepartement am Montag mitteilte, beteiligten sich an der öffentlichen Mitwirkung 470 Personen und Organisationen. Sie stellten über 1200 Anträge.
Auffallend viele Eingaben seien zu den besonders wertvollen Landschaften und den möglichen Standorten von Windkraftwerken eingegangen, hiess es in der Mitteilung. Dies habe den Regierungsrat veranlasst, die beiden Themen separat zu behandeln.
Der Regierungsrat plante, im Richtplan drei Gebiete als Standorte für Windräder zu bestimmen, nämlich Linthebene Süd, Lintebene Nord und Hochstuckli Engelstock. In der öffentlichen Mitwirkung wurde namentlich der Schutz des Landschaftsbildes gegen die Windenergiegebiete angebracht.
Mitwirkung laut Verein nur «Alibiübung»
Die drei Gebiete werden zwar in den Richtplan aufgenommen, aber nur als «Vororientierung». Dieser Koordinationsstand bedeute, dass für das Vorhaben nur grobe Vorstellungen vorhanden seien, teilte das Volkswirtschaftsdepartement mit. Zudem werde es bei diesem Thema auch zu einer Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen kommen.
Der Verein Pro Freie Landschaft Schwyz kritisierte in einer Mitteilung, dass der Regierungsrat die drei Standorte für Windkraftanlagen nicht aufgibt. Offenbar sei die Mitwirkung nur eine Alibiübung gewesen. Die Organisation stellt sich auf den Standpunkt, dass der Schaden, den die Windräder an der Natur und der Landschaft anrichten, gemessen am energetischen Nutzen viel zu klein sei.
Festlegung besonders wertvoller Landschaften
Die Kantone müssen in ihren Richtplänen ferner festlegen, welche Landschaften besonders wertvoll und für die Erholung oder als natürliche Lebensgrundlage bedeutsam sind. Der Regierungsrat bestimmte dazu die Schlüsselgebiete Mythen, Muotathal Sunnehalb, Glattalp und Wägital.
In der öffentlichen Mitwirkung fiel der Regierungsrat aber mit den vorgeschlagenen Schlüsselgebieten durch. Befürchtet wird unter anderem, dass die Landwirtschaft zu stark eingeschränkt werden könnte. Der Regierungsrat entschied deswegen, diese Gebiete vorerst nicht im Richtplan aufzunehmen und ein neues Projekt zu starten. (sda/pb)