Schwimmen im Kirchenschiff
Baden in der Kirche? Ein Architektentrio will es möglich machen: Mit der ausgefallenen Idee gewann es den Ideenwettbewerb für ein nicht mehr genutztes Gotteshaus in Chicago.
Quelle: zvg
Schwimmen unter der Krichenkuppel - für die den Architectural Club Chicago eine preiswürdige Idee.
Sie steht seit bald Jahrzehnten leer: die St. Stephen’s Church im Südosten Chicagos. Sie wurde 1917 von der Kirche Christi Wissenschaftler – Christian Scientists – erbaut. Doch in den 90er-Jahren zog die Gemeinde aus und verkaufte das Gebäude. Ursprünglich hätten an seiner Stelle Eigentumswohnungen entstehen sollen. Allerdings verzögerten Einsprachen verzögerten das Projekt – bis es aufgegeben wurde.
Wie man dem verlassenen Ort zu neuem Leben verhelfen könnte, war Thema des alljährlichen Architektur-Ideenwettbewerbs, den der Chicago Architectural Club veranstaltet. Seit kurzem stehen die Gewinner des „Burnham Prize“ fest: Unter dem Titel „New Waters“ schlagen Sonja Cheng, Jennifer Ly und Max Obata vor, die Kirche zum Schwimmbad umzubauen. Während das Kirchenschiff gewissermassen zum Schwimmbecken wirkt, soll wo einst die Galerie war, ein Sprungbrett locken.
„Die stillgelegte Kirche ermöglicht es, öffentlichen Raum völlig neu zu interpretieren“, schreiben die Architekten. Mit ihrer Idee nehmen sie Bezug zur Geschichte der Schwimmbäder in den Vereinigten Staaten, die ins 19. Jahrhundert zurückreicht. „Heute gibt es in Chicago 49 Frei- und 28 Hallenbäder, der neue Pool ergänzt diese, indem er neues Neues und Altes miteinander verbindet“. Für spektakuläre Bad wollen sie bestehende Kuppel mit einer neuen ersetzen, die der ursprünglich um 1917 errichteten ähnlich ist. Allerdings soll buntes Glas im Dach für Lichterspiele sorgen. (mai)