Schweizer Ferienwohnungsmarkt erholt sich langsam
Der Ferienwohnungsmarkt im Schweizer Alpenraum zeigt Anzeichen einer Erholung: Letztes Jahr sind die Preise für Ferienwohnungen leicht angestiegen, und zwar um um 1,1 Prozent. Dies geht aus dem aktuellen „Alpine Property Focus“ der UBS hervor. Allerdings zeigt die Erhebung auch, dass die hiesige Preisentwicklung derjenigen Österreichs mit plus 5 Prozent und Frankreichs mit plus 3 Prozent hinterherhinkt. Dafür ist die Leerstandsquote in der Schweiz bei 3,3 Prozent und damit stabil geblieben.
Quelle: Wayne77 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia
Wer in Zermatt eine Ferienwohnung im gehobenen Segment kauft, bezahlt im gehobenen Segment mehr als 10'000 Franken.
Der Ferienwohnungsmarkt im Schweizer Alpenraum zeigt Anzeichen einer Erholung: Letztes Jahr sind die Preise für Ferienwohnungen leicht angestiegen, und zwar um um 1,1 Prozent. Dies geht aus dem aktuellen „Alpine Property Focus“ der UBS hervor. Allerdings zeigt die Erhebung auch, dass die hiesige Preisentwicklung derjenigen Österreichs mit plus 5 Prozent und Frankreichs mit plus 3 Prozent hinterherhinkt. Dafür ist die Leerstandsquote in der Schweiz bei 3,3 Prozent und damit stabil geblieben.
Allerdings liegt die teuerste Destination des Alpenraums nach wie vor in der Schweiz: Für einen Quadratmeter in Engadin/St. Moritz muss man im gehobenen Segment mit 15‘000 Franken pro Quadratmeter rechnen. Mit leicht tieferen Preisen rangiert Gstaad auf dem zweiten Platz. Des Weiteren figurieren Courchevel in Frankreich sowie St. Anton am Arlberg und Kitzbühel in Österreich mit Quadratmeterpreisen von rund 13‘000 Franken unter den Top Fünf der teuersten Ferienorte.
Teure Pflaster: Zermatt, Flims/Laax und Davos/Klosters
Auf Engadin/St. Moritz folgen in der Schweiz Lenzerheide und Verbier mit einem Quadratmeterpreis von 12‘000 Franken. Auch in Zermatt, Flims/Laax oder Davos/Klosters liegen die Durchschnittspreise im gehobenen Segment über 10‘000 Franken. Laut den UBS-Experten lässt sich eine 80-Quadratmeter-Ferienwohnung unter einer halben Million Franken nur an Nischenstandorten wie Evolène, Leukerbad oder Disentis/Mustér finden.
Deutliche Preisanstiege von teils über 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichneten Engadin/St. Moritz, Jungfrau-Region und Saas-Fee. Etwas moderater zeigt sich die Situation hingegen in Gstaad, Laax/Flims, Andermatt, Zermatt und Davos/Klosters. Leichte Korrekturen von knapp 2 Prozent verzeichnete die UBS in Arosa und Engelberg. Den stärksten Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr musste Wallis mit Verbier und Crans-Montana mit 3 Prozent hinnehmen.
Mehr Zweitwohnungen auf dem Markt?
Das Zweitwohnungsgesetzt erscheint Eigentümern von Ferienwohnungen vorteilhaft, weil es dem Neubau enge Grenzen setzt. Doch der Grossteil der rund 80 000 Erstwohnungen in touristischen Destinationen – oder rund 40 Prozent des Gesamtbestands – unterliegt keiner Nutzungsbeschränkung. Wie viele nicht vom Zweitwohnungsgesetz betroffene Erstwohnungen tatsächlich auf den Markt kommen, hängt gemäss UBS vor allem auch von der Bevölkerungsentwicklung in den Destinationen ab. Denn seit 2013 schrumpft die Bevölkerung in rund zwei Dritteln der Ferienorte. Und damit schwindet auch der Bedarf an Erstwohnungen. Dauert die Abwanderung an, dürften entsprechend mehr Zweitwohnungen auf den Markt kommen: Wird beispielsweise jährlich nur 1 Prozent der als Hauptwohnsitz genutzten Wohnungen in Zweitwohnungen umgewandelt, steigt der Zweitwohnungsbestand um 0,6 Prozent pro Jahr an.
Einfachere Vermietung von Ferienwohnungen
Online-Portale haben die Vermietung von Ferienwohnungen in den letzten Jahren deutlich vereinfacht, was die Zahl der zur Vermietung ausgeschriebenen Wohnungen deutlich erhöht hat. Überdurchschnittliche Mieteinnahmen können dennoch nur an Standorten mit besonderer touristischer Anziehungskraft (wie Engelberg, Zermatt oder Jungfrau Region) und in der Winter-Hauptsaison erzielt werden. So wird im Tagesdurchschnitt nur rund eines von drei Objekten erfolgreich vermietet. Derweil liegt die Auslastung während der Nebensaison bei mageren 20 Prozent. Die erzielbaren Renditen sind denn auch tiefer und volatiler als im Durchschnitt der grössten Schweizer Städte.
Der schwächere Franken und die gut laufende Konjunktur stärken auch 2018 die in- und ausländische Nachfrage. Wir erwarten daher im laufenden Jahr weiterhin leicht steigende Preise für Zweitwohnungen im Schweizer Alpenraum. (mai/mgt)