11:55 BAUBRANCHE

Schweizer Büroflächenmarkt spürt Folgen von Homeoffice

Teaserbild-Quelle: Free-Photos, pixabay.om, public-domain-ähnlich

Die Pandemie hat dem Homeoffice zum Durchbruch verholfen. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Schweizer Büroflächenmarkt, der kurzfristig ein steigendes Angebot und Leerstände zu verkraften hat. Doch längerfristig bietet der Markt durchaus weitere Wachstumschancen, wie eine am Mittwoch von der Credit Suisse veröffentlichten Studie zeigt. 

Bürogebäude

Quelle: Free-Photos, pixabay.om, public-domain-ähnlich

Bürogebäude, Symbolbild.

«Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat bisherige Gewissheiten im Büroflächenmarkt in Frage gestellt», sagte Fredy Hasenmaile, Leiter Immobilienanalyse der CS, an einer Videokonferenz. Abzulesen sei dies zum Beispiel daran, dass trotz einer relativen robusten Beschäftigung die Nachfrage nach Büroflächen zurückgeht. Der üblicherweise enge Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Büroarbeit und der Nachfrage nach Büroflächen hat sich somit entkoppelt. 

Minderbedarf an Büroflächen

Die Ursache dafür ortet Hasenmaile im coronabedingten Durchbruch des Homeoffices. Dieser Trend werde mittelfristig zu einem Minderbedarf an Büroflächen in der Schweiz von rund 15 Prozent führen, schätzt der Experte. Dieser Trend ist aber nicht ohne Reaktion bei den Investoren geblieben: In den letzten zwölf Monaten wurden Baubewilligungen für Büroflächen mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Franken gesprochen, was rund 17 Prozent unter dem langjährigen Mittel seit 1995 liegt. 

Diese Zurückhaltung der Investoren dürfte dazu beitragen, dass sich in den meisten Büromärkten in den nächsten Quartalen wahrscheinlich keine allzu grossen Ungleichgewichte aufbauen werden, zeigt sich Hasenmaile zuversichtlich. Kurzfristig dürfte Homeoffice zwar zu einer harzigen Entwicklung im Büroflächenmarkt führen, «Büros werden aber nicht obsolet und die langfristigen Chancen sind intakt.» 

Digitalisierung schafft neue Bürojobs

Dieser macht in der Digitalisierung und Tertiarisierung der Wirtschaft zwei Treiber für weiteres Wachstums für Büroflächen aus. So würden zwar im Zuge der Digitalisierung immer mehr Tätigkeiten an Maschinen ausgelagert, doch würden dadurch neue Bürojobs zur Steuerung und Überwachung geschaffen, ergänzte Kerstin Hansen. Damit werde langfristig ein grosser Bedarf nach zusätzlichen Büroflächen generiert. 

Basierend auf einer Studie im Auftrag zweier Bundesämter zu den Branchenentwicklungen bis 2060 leiten die CS-Immobilienökonomen bis 2060 einen weiteren Anstieg der durchschnittlichen Büroquote auf 60 Prozent ab, nachdem diese in den Jahren 2000 bis 2019 bereits von 34 Prozent auf 45 Prozent geklettert war. 

Dieser Effekt dürfte den flächenmindernden Trend zum Homeoffice mit der Zeit überlagern und langfristig eine markante zusätzliche Büroflächennachfrage generieren, ist sich Hansen sicher. (awp sda pb) 

Anzeige

Firmenprofile

Presyn AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.