Schreinermeisterschaften: Ein Toggenburger als klarer Sieger
Bei den regionalen Schreinermeisterschaften der Gruppe «Ost» in Winterthur siegte Florian Länzlinger aus Mosnang SG vor Florin Berni (Vals GR) und Michael Iten (Morgarten ZG). Alle drei haben sich einen Platz in der Schreinernationalmannschaft 2025 gesichert.
Wer das Zelt der Schreinermeisterschaften des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) in Winterthur betrat, spürte sofort die besondere Atmosphäre. Es lagen Spannung, Konzentration und Wettkampfstimmung in der Luft, begleitet von den schrillen Tönen der Oberfräsen und anderen Maschinen. 28 Lernende und ausgelernte Schreinerinnen und Schreiner bis maximal 21 Jahre nahmen an den Regionalmeisterschaften der Gruppe Ost teil.

Quelle: Thi My Lien Nguyen (VSSM)
Der Sieger, Florian Länzlinger, mit vollem Einsatz
Anspruchsvoller Tisch als Aufgabe
In insgesamt 13,5 Stunden, verteilt auf zwei Tage, hatten die Teilnehmenden Zeit, einen Beistelltisch mit einer Schublade herzustellen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie sich herausstellte. Am besten hat sie Florian Länzlinger aus Mosnang SG (VSSM-Sektion Thur-Linth) gemeistert und sicherte sich 81,38 Punkte. Der 20-Jährige hat seine Lehre bei der Schreinerei Gämperle in Libingen SG im letzten Sommer abgeschlossen und absolviert zurzeit die Rekrutenschule. «Ich hatte den Tisch nicht ganz fertiggestellt und deshalb nicht mit dem Sieg gerechnet», sagte der Toggenburger. «Umso grösser ist meine Freude. Ich fand die Aufgabe sehr anspruchsvoll, vor allem in der vorgegebenen Zeit.»
Florin Berni aus Vals GR (Sektion Graubünden) hatte während des Wettkampfs kein gutes Gefühl, weil ihm zwei, drei Fehler unterliefen. «Deshalb dachte ich, dass es nicht für einen Podestplatz reichen würde und hatte etwas Angst, dass ich undankbarer Vierter werden könnte», sagt der Bündner. Doch seine Sorgen waren unbegründet. Mit 72,07 Punkten sicherte er sich den zweiten Rang. Auch der 21-Jährige hat im vergangenen Sommer seine Lehre abgeschlossen und konnte danach in der Engadiner Lehrwerkstatt in Samedan weiterarbeiten.

Quelle: Thi My Lien Nguyen (VSSM)
Der Zweitplatzierte Florin Berni
Vom Erfolg überrumpelt
Michael Iten aus Morgarten ZG (Lehrbetrieb Koller AG in Ibach SZ) ging ohne besondere Ambitionen an die Regionalmeisterschaften. «Ich hatte die Sektionsmeisterschaft im Kanton Schwyz gewonnen und wollte hier einfach mitmachen», erzählt der 18-Jährige. Nach dem Wettkampf rechnete er mit einem Platz im vorderen Drittel. Entsprechend gross war seine Überraschung über den dritten Platz. «Das muss ich erst einmal realisieren.» Iten ist im dritten Lehrjahr und bereitet sich nun auf die bevorstehende Teilprüfung vor.

Quelle: Thi My Lien Nguyen (VSSM)
Der Drittplatzierte, Michael Iten, während des Wettkampfes
In der Schreinernationalmannschaft geht es weiter
Die drei Erstplatzierten haben sich einen Platz in der Schreinernationalmannschaft 2025 gesichert. Aus allen drei Gruppen der Regionalmeisterschaften kommen jeweils die drei Besten eine Runde weiter. Das Nationalteam trifft sich bereits Ende April zum ersten Mal und wird während des Sommers mehrmals gemeinsam trainieren und drei eintägige Wettkämpfe bestreiten. Das grosse Ziel sind die Swiss Skills, die vom 17. bis 21. September 2025 stattfinden. An den dortigen Schweizermeisterschaften werden in den Kategorien Möbel und Massivholz die Siegerin oder der Sieger erkoren. Diese beiden dürfen dann die Schweizer Schreinerinnen und Schreiner an den World Skills 2026, den Berufs-Weltmeisterschaften, im chinesischen Shanghai vertreten. Vom 2. bis 5. April 2025 gehen die regionalen Schreinermeisterschaften mit der Gruppe «Mitte» in Wettingen AG weiter. Dort findet der Wettkampf im Rahmen der Messe «Bauen und Wohnen» im Zentrum Tägi statt. Die Gruppe «West» hat ihren Wettkampf ebenfalls am vergangenen Wochenende ausgetragen. (mgt/cpo)
Weitere Informationen: Schreinermeisterschaften

Quelle: Thi My Lien Nguyen (VSSM)
Die drei Erstplatzierten der regionalen Schreinermeisterschaften in Winterthur: Florin Berni, Florian Länzlinger und Michael Iten (von links nach rechts)