SBV und LMV: «Möglichst grosse Freiheiten» für beide Seiten
Dieses Jahr wird der Landesmantelvertrag (LMV) für das Bauhauptgewerbe neu ausgehandelt. Nachdem die Gerwerkschaften für Mitte Mai Demonstrationen angekündigt und auf ihre Forderungen für den neuen LMV hingewiesen haben, meldete sich der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) im Rahmen seiner gestrigen Präsidentenkonferenz zu Wort.
Der SBV bekenne sich zu einem allgemein verbindlich erklärten Landesmantelvertrag (LMV) und die Baumeister werden sich stark für einen schlanken und verständlichen LMV einsetzen, der die Basis für eine moderne Arbeitswelt lege, heisst es dazu in der aktuellen Medienmitteilung. Dafür braucht laut dem Verband «möglichst grosse Freiheiten» sowohl auf Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite. Dies, um Arbeitsverhältnisse individuell zu gestalten und damit individuelle Lösungen zu ermöglichen, etwa was die die Jahresarbeitszeit, die Überstundenregelung oder individuelle Arbeitszeitlösungen betrifft. Klare und einfache Regelungen dienen gemäss SBV dazu, den LMV effizient und effektiv zu vollziehen: Eine repräsentative Umfrage bei Verbandsmitgliedern habe gezeigt, dass diese Punkte den Unternehmen besonders wichtig seien.
Die höchsten gewerblichen Löhne in Europa?
Zudem verweisen die Baumeister darauf, dass das Bauhauptgewerbe die höchsten gewerblichen Löhne Europas bezahle. Bauleute verdienen im Schweizer Durchschnitt 5250 Franken pro Monat, bei dreizehn Monatslöhnen, ausgebildete Maurer mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung 6400 Franken. Ebenso sind die Mindestlöhne sind in der Schweiz und international mit Abstand die höchsten, wozu sich die Baumeister auch künftig bekennen. Weiter nimmt der SBV in seiner Medienmitteilung Bezug auf die SBV-Lohnerhebung 2025 : Sie zeigt, dass die Löhne des LMV-Personals per Januar 2025 im Schnitt um rund 1,7 Prozent zugenommen haben. Die Unternehmen hätten die Löhne also um 0,3 Prozentpunkte stärker angehoben als die Sozialpartner ausgehandelt hätten, heisst es weiter. - Vereinbart worden sind im letzten Herbst 1,4 Prozent.
Der Forderung der Gewerkschaften, dass die Löhne zum Erhalt der Kaufkraft erhöht werden müssen, dürften die Baumeister nicht zustimmen. Seit 2019 seien die Löhne um insgesamt 7,5 Prozent gestiegen, womit das Bauhauptgewerbe die Kaufkraft weit mehr gestärkt habe als die Schweizer Wirtschaft allgemein, hält der SBV in seinem Communiqué fest und verweist auf die Teuerung, die im selben Zeitraum 6,5 Prozent betragen und dass damit die reale Kaufkraft zugenommen hat. Auch beim Thema Rente ab 60 zeige man Verantwortung. Die Baumeister hätten sich bereit erklärt, die Arbeitgeberbeiträge für die Rente ab 60 um 0,5 Prozent auf 6,0 Prozent zu erhöhen und damit damit das flexible Rentenalter zu sichern. (mgt/mai)