SBV-Präsident: Baumeister sind offen für Lohnerhöhungen
Der Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV), Gian-Luca Lardi, fordert bei den Verhandlungen für einen neuen Landesmantelvertrag (LMV) von den Gewerkschaften eine Flexibilisierung.
Die Arbeitswelt befinde sich derzeit in einem fundamentalen Wandel. Im bestehenden LMV, der Ende 2022 ausläuft, fehle eine zeitgemässe Flexibilität. Er sei für die Betriebe schwierig umzusetzen, da er über die Jahre zu komplex geworden sei, sagte Lardi im Gespräch mit den CH-Media-Zeitungen.
Sollten die Gewerkschaften bei der Flexibilisierung Konzessionen machen, könne über Lohnerhöhungen diskutiert werden. Die Löhne seien für die Baumeister ein Verhandlungspunkt. Das Bauhauptgewerbe habe die Löhne wiederholt erhöht – so zuletzt Anfang 2019 und 2020.
Weniger Lehrlinge in Baubranche
Lardi äusserte sich auch zur gesunkenen Zahl von Lehrlingen in der Baubranche. Viele jungen Leute fänden fälschlicherweise, dass der Königsweg in einer akademischen Ausbildung bestehe. Darunter litten alle anderen Berufe, die auf Lernende angewiesen seien.
Ferner habe der Bauberuf in urbanen Ballungszentren an Attraktivität verloren. Körperliche Arbeit sei für viele Menschen nicht mehr erstrebenswert. Grundsätzlich nehme das Interesse an Bauberufen bei jungen Leuten aber wieder zu. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten suche die Jugend nach sicheren Berufen und Karrierechancen.
Gewerkschaften fordern kürzere Arbeitstage
Nach einer ersten Verhandlungsrunde über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) stellten die Gewerkschaften Syna und Unia Anfang März ihre Forderungen vor. Als Hauptforderungen der Bauarbeiter wurden unter anderem ein besserer Schutz bei Schlechtwetter, kürzere Arbeitstage, bezahlte Pausen und mehr Ferien sowie ein besserer Kündigungsschutz für ältere Bauarbeiter genannt. Zudem sollte dem steigenden Termin- und Zeitdruck und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. (pb)
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