SBV-Lohnerhebung für 2020: Löhne im Bauhauptgewerbe gestiegen
Die Löhne im Bauhauptgewerbe sind im 2020 um 1.3% gestiegen, berücksichtigt man die sinkenden Konsumentenpreise haben sie sich um beinahe 2% erhöht. Dies zeigt die alljährliche Lohnerhebung des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV).
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Poliere und auch das übrigen Baustellenpersonal verdienten im 2020 im Schnitt etwas mehr.
Das sei in einem von der Covid-Krise geprägten Jahr mit starken Rückgängen bei den Umsätzen und den Aufträgen ein überdurchschnittlicher Anstieg der Löhne, kommentiert der SBV diese Entwicklung in seiner Medienmitteilung. Angesichts der Covid-bedingten Herausforderungen erhöhe dies den Druck auf die Arbeitsplätze.
Der Durchschnittslohn der Poliere beläuft sich auf rund 7‘850 Franken im Monat. Das restliche, dem LMV unterstellt Baustellenpersonal erhält im Schnitt etwas mehr als 5‘900 Franken monatlich. Das seien im Branchenvergleich sehr hohe Handwerkerlöhne, heisst es weiter.
Sinkende Konsumentenpreise, mehr zum Ausgeben?
Laut der Nationalbank nehmen die Konsumentenpreise dieses Jahr um 0.6% ab. Dies ist laut SBV gleichbedeutend mit einem Gesamtanstieg der Reallöhne des Bauhauptgewerbes um fast 2%. Das sei ein sehr hoher Wert und sei auch überdurchschnittlich im Vergleich mit anderen Branchen. Die Corona-Pandemie sorge aber dafür, dass im Jahr 2020 deutlich weniger Umsatz im Bauhauptgewerbe erwirtschaftet werde.
Forderungen nach einer flächendeckenden Lohnerhöhung 2021 erachten die Baumeister daher fehl am Platz: Dies würde zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Sie fordern die Gewerkschaften auf, sich auf „eine realistische Diskussion“ über den Erhalt von Arbeitsplätzen einzulassen, auch wenn dies für 2021 eine gewisse Korrektur der stark gestiegenen Löhne bedeuten würde. Dieses Vorgehen trage der wirtschaftlichen Realität eher Rechnung als Forderungen nach weiteren Lohnsteigerungen. (mai/mgt)