08:19 BAUBRANCHE

Sanitärtechnikkonzern Geberit wächst im ersten Semester rasant

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Beim Sanitärtechnikkonzern Geberit läuft es wie geschmiert. Das Wachstum im ersten Semester 2021 ist nicht nur im Vergleich zum Corona-Jahr 2020, sondern auch im Vergleich zu 2019 sehr hoch. Trotz gestiegener Rohmaterialpreise kletterte dabei auch die Gewinnmarge auf ein neues Höchstniveau.

Geberit, Symbolbild.

Quelle: zvg

Geberit, Symbolbild.

Das «ausserordentliche» Umsatzwachstum sei hauptsächlich auf den positiven Basiseffekt durch den Covid-bedingten Umsatzrückgang im Vorjahr, den anhaltenden Trend zur Verschönerung des eigenen Heims sowie auf einen Lageraufbau bei den Kunden zurückzuführen, teilte der Bauzulieferer am Donnerstag mit. 

Der Lageraufbau bei den Grossverteilern dürfte dabei auch von der Anfang Juli vorgenommenen ausserordentlichen Preiserhöhung gestützt worden sein, dies zumindest war die Ansicht einiger Analysten im Vorfeld der Zahlen. Geberit selber streicht die «sehr hohe Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Produktionswerke und der Logistik» hervor und dass man weitere Marktanteile gewonnen habe. 

Auch gegenüber 2019 hohes Wachstum

Konkret legte der Nettoumsatz im ersten Semester um knapp einen Viertel auf 1833 Millionen Franken zu. Darin enthalten sind positive Währungseffekte in der Höhe von 33 Millionen Franken. Werden diese ausgeklammert, ergibt sich ein Plus in Lokalwährungen von 22,6 Prozent. 

Aber auch im Vergleich mit dem Vor-Corona-Semester von 2019 ergab sich eine klar zweistellige Wachstumsrate. Geberit hat damit im zweiten Quartal noch einmal an Tempo zugelegt. Im ersten Quartal lag das organische Wachstum noch bei 13,0 Prozent, im zweiten belief sich diese Kennziffer nun auf 34,1 Prozent. 

Regional gesehen kletterten die Verkäufe im ersten Halbjahr in allen Märkten im zweistelligen Bereich. Mit zu den stärksten Märkten gehörten etwa die im Vorjahr besonders von der Pandemie betroffenen Märkte Italien (+52,0%), Grossbritannien/Irland (+46,9%) oder die Iberische Halbinsel (+31,7%), während sich die wichtigsten, nämlich Deutschland (+15,6%), Schweiz (+14,2%) oder die nordischen Länder (+10,1%) moderater entwickelten. 

Die drei Produktbereiche Badezimmersysteme, Rohrleitungssysteme sowie Installations- und Spülsysteme steigerten die Verkäufe dabei alle in ähnlichem Rahmen. 

Gewinn steigt überproportional 

Der Gewinn erhöhte sich im Vergleich zum Umsatz gar überproportional. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte in den ersten sechs Monaten um 35,5 Prozent auf 626 Millionen Franken zu und die entsprechende Marge um 2,7 Prozentpunkte auf 34,2 Prozent. 

Hauptverantwortlich für die Zunahme der Marge sei das Volumenwachstum, so Geberit. Die seit Ende 2020 massiv angestiegenen Rohmaterialpreise hätten sich aber trotz der Preiserhöhungen deutlich negativ auf die Margen ausgewirkt. 

Der Reingewinn stieg um gut 46 Prozent auf 460 Millionen Franken noch deutlicher, gestützt von einem verbesserten Finanzergebnis. Der Gewinn je Aktie verdichtete sich aufgrund des laufenden Aktienrückkaufprogramms weiter. Mit den vorgelegten Zahlen hat Geberit die bereits hohen Erwartungen von Analysten klar übertroffen. 

Ausblick schwierig wegen Covid

Zum Ausblick auf das laufende Jahr macht Geberit erstmals konkrete Angaben: Demnach rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2021 mit einem niedrigen zweistelligen Nettoumsatzwachstum in lokalen Währungen und einer EBITDA-Marge im oberen Bereich des mittelfristigen Zielkorridors von 28 bis 30 Prozent. 

Der unerwartet starke Verlauf des ersten Halbjahres habe allerdings aufgezeigt, wie schwierig derzeit ein Ausblick aufgrund der im Zusammenhang mit Covid nach wie vor bestehenden Unsicherheiten und deren wirtschaftlichen Auswirkungen sei. 

Dasselbe gelte auch für die Verfügbarkeiten und die Preisentwicklungen auf den Rohmaterialmärkten. Geberit prognostiziert denn auch für die relevanten Rohstoffpreise im dritten Quartal einen Anstieg von durchschnittlich 6 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. 

Insgesamt sieht sich das Unternehmen aber «gestärkt aus dieser durch die Pandemie ausgelösten globalen Wirtschaftskrise hervorgehen». (awp sda pb)

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