Sanierungsprojekt für Quecksilber belastetes Gewerbeareal in Zwingen BL steht
In Zwingen BL musste im August 2019 eine frühere Gewerbehalle gesperrt werden, da sich herausgestellt hatte, dass die Luft in der Halle und der Grund stark mit Quecksilber belastet sind. Nun liegt das Sanierungsprojekt vor. Die Arbeiten starten voraussichtlich ab Mitte 2025 und kosten knapp 10 Millionen Franken.
Auf dem Areal hatte die Jermag AG zwischen 1970 und 1987 Pools hergestellt: Wie damals üblich waren die Holzbauteile zum Schutz vor Pilzbefall und Fäulnis mit Quecksilber imprägniert worden. Sie wurden dazu in Becken mit gelöstem Quecksilbersalz (HgCl2) getaucht und anschliessend laut Mitteilung des Baselbieter Amts für Umweltschutz und Energie (AUE) auf der unversiegelten Flächen des Areals getrocknet und gelagert. Im Lauf der Jahre gelangten auf diese Weise sowohl auf den Lagerplätzen auch als auch im unmittelbaren Umfeld der Becken insgesamt rund 800 Kilogramm Quecksilber in den Boden.
Im August 2019 zeigten Messungen des AUE, dass die Raumluft der Halle stark mit flüchtigem Quecksilber belastet ist. Sie wurde in der Folge umgehend gesperrt. Das giftige Metall schädigt nicht nur die Luft, sondern auch den Boden und das Grundwasser. Mittlerweile konnten die Untersuchungen des gesamten Gewerbeareals abgeschlossen werden; Wie das AUE mitteilt, waren sie «sehr aufwendig und komplex». Dies, weil das Schwermetall auf dem Grundstück einerseits als elementares, flüchtiges Quecksilber vorhanden ist und andererseits als Quecksilbersalz.
Sanierungsarbeiten dauern rund drei Jahre
Auch das relativ aufwendige Sanierungsprojekt steht nun. Gemäss AUE sollen die Arbeiten Mitte nächstes Jahr starten, sie nehmen voraussichtlich drei Jahre in Anspruch: Der am stärksten belastete Bereich unter der Gewerbehalle wird mit einer Kombination von zwei Verfahren saniert. Zunächst wird das flüchtige Quecksilber über eine sogenannte Porenluftabsaugung und über eine Erwärmung des Untergrunds stark reduziert. Anschliessend folgt ein konventioneller Aushub der hoch belasteten künstlichen Auffüllungen. Einzelne weniger stark weniger stark belastet Bereiche auf dem übrigen Areal werden direkt mittels Aushubs oder vielmehr über Bodenaustausch saniert. Nach Abschluss der Sanierung wird während fünf Jahren das Grundwasser überwacht – dies um nachzuweisen, dass sich das Sanierungsziel dauerhaft einhalten lässt.
Die Sanierungskosten
belaufen sich auf knapp 10 Millionen Franken. Den Hauptteil der Kosten
übernimmt Kanton Basel-Landschaft: «Der Verursacher der Belastung ist im
Jahr 2011 in Konkurs gegangen ist», heisst es in der Medienmitteilung.
(mai/mgt)
Quelle: Parent Géry, eigenes Werk, Gemeinfrei
Quecksilberperle auf Cinnabarit.