Sanierung Frührente Bau: Unia und Syna werfen SBV „billiges Ablenkungsmanöver“ vor
Der Streit um den Landesmantelvertrag geht weiter: Heute hat der SBV vermeldet, dass das Seco die Vorprüfung des Konzeptes für die Sanierung der Frührente Bau positiv abgeschlossen hat. Unia und Syna werfen dem Verband nun vor, dass er mit der Meldung vom Kern des Problems ablenkt, nämlich von der „massiven Verschlechterung“ des LMV.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat die Vorprüfung des Konzeptes für die Sanierung der Frührente Bau positiv abgeschlossen. Dies teilt der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) mit und schreibt weiter, dass man bereit sei, die für die Sanierung steigenden Arbeitnehmerabzüge mit Lohnerhöhungen zwischen 0.5 und 0.75 Prozent zu kompensieren. Aus Sicht der Baumeister könne sofort mit der dringenden Sanierung gestartet werden. Zudem appellieren die Baumeister an die Gewerkschaften, den Weg für die Frührente Bau freizumachen.
Die Mitteilung des SBV kontern die Gewerkschaften Unia und Syna ihrerseits mit einem Communiqé. Darin merken sie an, dass die Meldung der Baumeister soweit zwar korrekt ist, dass sie aber vom wahren Konflikt ablenkt. Sie werfen dem SBV vor, dass er die Lösung nur umsetzt, wenn der Landesmantelvertrag (LMV) gleichzeitig massiv verschlechtert wird: Die Baumeister wollten Arbeitstage von bis zu zwölf Stunden zur Norm machen, des Weiteren forderten sie eine Abschaffung der Mindestlöhne für zahlreiche Kategorien. Zu diesen Forderungen würden sich die Baumeister in der Medienmitteilung nicht äussern – obwohl laut den Arbeitnehmervertretern der Kern der Auseinandersetzung genau dort liegt. (mai)